Wir waren uns bis zum Schluss nicht sicher, ob es wirklich klappen würde, denn wer denkt, die Wanderungen im Nationalpark wären eine Herausforderung, der hat noch nicht versucht eine Unterkunft im Nationalpark Torres del Paine zu buchen. Es gibt 3 verschiedene Anbieter, jeder mit einer eigenen Webseite, die nur eines gemeinsam haben: sie funktionieren nicht. Der Name des Nationalparks scheint Programm zu sein, denn Paine erinnert an das englische Wort “Pain“, was “Schmerz“ bedeutet, auch wenn der eigentliche Name damit nichts zu tun hat (Paine ist ein altes indigenes Wort und heißt wohl. “blau“). Zum Glück ist einer von uns geduldig und so hat Julian es am Vorabend noch mit mit viel Probieren und Hin und Her geschafft uns 2 Übernachtungen im Zelt vorzubuchen – das ist nämlich Pflicht bevor man den Nationalpark betritt. Die Mühe hat sich aber wirklich gelohnt, stellen wir im Nachhinein fest.
Tag 1 – Anreise und Wanderung ins französische Zeltlager (Camp Frances)
Mit dem Bus geht es in den Nationalpark, von dort setzen wir mir dem Katamaran über zum Anfangspunkt unsere Wanderung. Heute stehen nur ca. 3,5h wandern an. Mit dem Zelt, Schlafsack, Wasser, der Isomatte, den Lebensmitteln, etc. trägt jeder von uns mindestens 14kg, Julian eher ein paar Kilo mehr 🙂
Das Wetter ist nicht top, aber auch nicht richtig schlecht. Der Wetterbericht wird wie folgt angegeben:
Tag 2 – Wanderung zum Mirador Britanico und dem Refugio Grande Paine
Da mich seit der langen Wanderung im Nationalpark Knieschmerzen plagen, geht Julian nach ca. 1h gemeinsamer Wanderung allein zum Mirador Britanico weiter. Ich gehe langsam zurück und erwarte 2-3h auf Julian zu warten. Der allerdings ist schneller als der Wind auf den Aussichtspunkt und wieder zurück, so dass ich ungläubig nach Beweisfotos frage. Er hat wirklich schöne Fotos gemacht. Und es liegt sogar Schnee weiter oben.
Danach gehen wir ins Camp Paine Grande, wo wir unser Zelt aufschlagen. Wieder sind wir vom Luxus des Camps überrascht, denn auch hier gibt es heiße Duschen (die wir heute auch in Anspruch nehmen, um uns nach dem Regenmarsch aufzuwärmen), einen Minimarkt und sogar einen Essensraum, in dem es gut warm ist. Dort bereiten wir Pasta mit dem Gaskocher zu, heute mal mit Champignon- statt mit Tomatensoße:-)
Heute Nacht soll es windig werden. Wir sichern unser Zelt daher gut und legen zusätzlich Steine auf die Plane ums Zelt, aber es hilft alles nichts: Der Wind weht die Steine runter, irgendwann wird es so laut, dass Julian nachts aus dem Schlafsack steigt und erneut die Steine auf die Zeltplane legt. Wir überstehen die Nacht, aber sind am nächsten Morgen nicht ausgeruht.
Tag 3 – Wanderung zum Mirador Grey und zum Refugium Grey (der schönste Tag)
Die Uhr schlägt 10 Uhr als wir uns endlich auf den Weg zum Gletscher machen. So spät sind wir wirklich noch nie zum Wandern los gekommen, aber die unruhige Nacht steckt uns in den Knochen. Die Wanderung beginnt anstrengend, denn wir kämpfen gegen den Wind, der uns immer noch unermüdlich um die Ohren schweift. Am Nachmittag wird es deutlich angenehmer und die Sonne kommt auch raus. Die Wanderung ist wunderschön und wir sehen Einiges von der Tierwelt des Parks, sogar Kondore.