6. Mai – Islas Balestas und Sandboarden in der Wüste

Am Morgen machen wir einen frühen Ausflug auf die Balestasinseln, das Galapagos des armen Mannes. Auch, wenn der Vergleich zunächst auf den Geldbeutel anspielt, so ist der Reichtum der Vogel- und Tierwelt im Allgemeinen sehr beeindruckend. Wir sehen Seelöwen (schlafend, grunzend und schwimmend), Seemöwen (wie sie sich aus ca. 10 Metern Höhe kopfüber ins Wasser stürzen, um Fische zu fangen), Humboldtpinguine, Krebse, Geier, Pelikane und jede Menge anderer Vögel. Hier ein paar Eindrücke von unserem Ausflug:

Dann geht es geht es mit dem Bus weiter in die Oase Huacachina. Julian hatte sie mit ins Programm genommen, weil er dachte, dass ich am Sandboarden Gefallen finden würde – und er sollte Recht behalten 🙂

Wir haben dann im Hostel eine Tour zum Sandboarden gebucht. Mit dem Buggy ging es zunächst ein Stück in die Wüste und die Fahrt war ganz schön aufregend, glich eher einer Achterbahnfahrt als einer Autofahrt.

Dann erklommen wir eine Düne nach der anderen mit den Sandboards, wobei wir klein anfingen und uns dann immer mehr steigerten. Runtergerutscht wurde auf dem Bauch, eher im Skeletonstyle, was ungefährlicher ist, da man dem Boden so nah ist. Aber man wird trotzdem ganz schön schnell… Als Julian und ich es im Stehen probierten, fielen wir hin und taten uns ganz schön weh. Dass ich einen blauen Fleck zurückbehielt ist kein Wunder, aber auch Julian hatte dieses Mal einen. Tja, die Bretter waren eben keine Snowboards, an denen man die Füße fixieren kann. Sonst hätten wir das natürlich 1A hinbekommen 🙂

So viel Spaß der Sand uns bereitet hat, die Kamera hatte weniger Vergnügen, denn zumindest in meiner nicht wasser- und sanddichten Kamera knirschte es gegen Ende der Tour ganz schön und das Fokussieren fiel schwer… Ach, wie blöd, dachten wir uns und packten sie weg. Julian hat es zum Glück danach geschafft sie wieder in Gang zu bringen. Noch mal Glück gehabt…

Der Sonnenuntergang in der Wüste war wunderschön. Als es dann dunkel war, wurden wir mit unseren Sandboards die letzte Düne runtergeschickt. Die war echt lang und man wurde richtig schnell. Als ich am Ende unten ankomme, bezweifle ich, dass ich dort runtergerutscht wäre, wenn ich gesehen hätte, wie tief es runter geht… Total Spaß gemacht hat es aber trotzdem 🙂

Nach dem Sandboarden spielen wir mit den Teilnehmern der Tour Jenga. Der Besitzer und seine Schweizer Freundin, die uns auf der Buggytour begleitete, hatten zum Piscotrinken eingeladen und dafür gab es “zufällig“ ein auf Jenga basierendes Trinkspiel: auf vielen der Steine standen Anweisungen zum Trinken von Piscoshots, allein, mit seinem Nebenmann oder mit allen. Julian und ich konnten die Gruppe zum Glück davon überzeugen, dass wir eine Person sind, so dass wir am Ende nicht ganz so viel intus hatten wie die Anderen.

4.-5. Mai – Ankunft in Peru und Weiterfahrt nach Paracas

Wir sind erstaunt wie schnell wir aus dem Flughafen raus sind: Keine Schlange an der Passkontrolle, den Bus in die Stadt buchen wir schnell – per Kreditkarte (was für ein Luxus) am Schalter – und los geht’s. Auf dem Weg in die Stadt fällt uns der starke Verkehr auf, der an vielen Kreuzungen von Polizisten geregelt wird. Der starke Verkehr erinnert mich an Kambodscha, aber dort waren keine Polizisten von Nöten, sondern die Leute haben sich arrangiert und gegenseitig Rücksicht genommen. Als wir an der Haltestelle aussteigen, machen wir uns auf den Weg ins Hostel; das allerdings ist überhaupt nicht zu erkennen. Erst nach längerer Suche (Julian, der im Vorfeld ein paar Horrorstories von Peru gelesen hatte, hatte einmal schon gedacht, dass ich bösen Buben zum Opfer gefallen bin, da ich nicht hinter ihm war, sondern um die Ecke) und dem Heraussuchen der Straßennummer, wagen wir uns an einer Haustür zu klingeln, die sich dann tatsächlich als unser Hostel herausstellt. Das Hostel ist super schön, aber die Suche danach war etwas abtörnend.

Wir entschließen uns noch schnell was essen zu gehen, auch wenn ich vor later Müdigkeit während des ganzen Essens fast nichts sage. Es gibt Pizza, richtige Pizza, die sehr lecker schmeckt und keine kubanische. Trotz unsere späten Ankunft (nach 22 Uhr), schaffen wir es noch einkaufen zu gehen, denn der Supermarkt ein paar Straßen weiter hat noch auf und wir können wieder mit Karte bezahlen. Toll 🙂 Wir sind beide aber etwas überwältigt von dem Angebot: So viele verschiedene Obstsorten (was nehmen wir?), Getränkefirmen (welche Marke wollen wir?) und alles bekommt man in einem Geschäft… Kuba sitzt uns noch in den Knochen, aber wir sind froh wieder in einem Land zu sein, in dem alles etwas einfacher ist.

Am nächsten Tag organisieren wir am Vormittag unsere Weiterfahrt nach Paracas. Ich besorge Bustickets, Julian eine SIM-Karte, außerdem buchen wir bei LATAM unser Gepäck für den Inlandsflug hinzu, wofür wir da es online nicht ging 45 Minuten im Geschäft am Telefon mit dem Callcentermitarbeiter hängen. Puh, nicht alles ist hier deutlich einfacher als in Kuba, aber wenigsten hat es am Ende alles geklappt.

Im Doppeldeckerbus nach Paracas sitzen wir oben ganz vorne und haben einen tollen Ausblick während der ca. dreistündigen Fahrt. Die Cruz del Sur-Busse sind wirklich Luxus, denn die Sitze sind sehr bequem, man kann sie herunterstellen, bekommt ein Kissen und ne Decke, hat einen eigenen Screen mit Unterhaltungsprogramm und bekommt sogar was zu essen und zu trinken während der Fahrt. Es gab sogar warmes Essen, so wie im Flugzeug. Dabei hatten wir nur die Economyvariante gebucht, denn unten im Bus befinden sich noch breitere und bequemere Sitze, die man auf 160 Grad herunterstellen kann. Ich stehe da voll drauf. Julian findet es auch ganz nett.