22.-24. Mai – Lima und Abflug nach Australien

Gegen Ende unseres Peruurlaubs wollten wir noch ein paar Tage in Lima verbringen. Wir hatten uns wieder in Miraflores ein Hotel gesucht, dieses Mal noch näher am Meer. Wir hatten mittlerweile auch eine große Liste an Besorgungen für Lima angehäuft und so beginnt der Tag damit, dass wir einen Waschsalon aufsuchen. Einen Sole extra, dass für uns gewaschen wird und wir nicht dableiben müssen, das ist allerdings ein fairer Deal! Direkt daneben finden wir auch ein nettes Restaurant für das Mittagessen. Im Anschluss gehen wir noch in den Kennedypark und dort wird uns klar, dass Miraflores die Schweiz Perus ist: teuer, mit vielen Regeln und Verboten, aber auch sehr hübsch.

In einem Einkaufszentrum finden wir dann auch noch adequaten Ersatz für die im Colca Canyon verloren gegangene Badehose von Julian. Juhu! Wir versuchen auch noch Claudias Kamera zu reparieren, aber scheitern: Der Fotoladen hält sich nicht an seine Öffnungszeiten und andere Läden, die Kameras reparieren, finden wir nicht. Das ist besonders blöd, weil ich immer mit der Kamera die Fotos aufs Tablet für den Blog geladen habe und mit kaputter Kamera der Blog nun brach liegt. Am frühen Abend gehen wir noch auf den Hauptplatz Limas. Natürlich heißt auch dieser “Plaza de Armas“:-) Die Gegend soll nicht ganz sicher sein und dort angekommen sehen wir auch schon viel Polizei: mit Hunden in Maulkörben, mit Maschinengewehren und Schutzschildern. Es wirkt nicht so als wäre das notwendig, aber was wissen wir schon. Der Platz und die Fußgängerzone sind übrigens echt sehenswert und wir sind froh die lange Taxifahrt auf uns genommen zu haben. Wir hatten noch einmal die Taxiapps des Auswärtigen Amts ausprobiert und dieses Mal funktionieren sie relativ gut. Wahrscheinlich hatten wir in Cusco einfach einen komischen Taxifahrer bekommen.

Am nächsten Morgen im Hostel bekommen wir noch den Tipp meine Kamera im Compupalace reparieren zu lassen. Julian macht sich auf den Weg und kommt bester Dinge zurück, denn der Techniker denkt er könnte sie reparieren. Compupalace ist ein großes Kaufhaus voller Computer-, Handy- und Kamerareparaturläden. Julian hätte am liebsten auch noch mein Tablet zum Akkutausch dagelassen, dafür ist aber keine Zeit. Wir hatten es schon gar nicht mehr geglaubt, aber voller Glück sehen wir nach ein paar Stunden, dass die Kamera für 25 EUR tatsächlich repariert wurde. Ein Motor für den Zoom musste getauscht werden und ging vermutlich durch den Sand kaputt. Gerade noch rechtzeitig vor der Weiterreise nach Australien (Dort hätten wir uns die Reparatur sicher nicht leisten können…).

Leider verschiebt sich unsere Weiterreise nach Australien aber ein wenig. Unser Flug von Lima nach Santiago de Chile wurde abgesagt und mit dem nächsten verfügbaren Flug würden wir den Weiterflug nach Auckland (Neuseeland) verpassen. Nach 90 Minuten am Schalter (wow!!!) werden wir schließlich auf einen Direktflug von Santiago nach Sydney umgebucht. Wir bekommen von der Fluggesellschaft LATAM ein Hotel in Santiago gestellt und fallen nach ewiger Zeit gegen 3 Uhr todmüde ins Bett. Unser Flug am nächsten Morgen mit Quantas bringt uns leider erst gegen Abend nach Sydney und wir verlieren einen ganzen Tag dort. Sehr schade und dass der Sitzabstand auf dem Langstreckenflug sub-Easyjet-Breite hat hebt unsere Laune auch nicht besonders. Immerhin sind wir dann direkt in Sydney und das ist doch schon einmal toll.

20.-22. Mai – 3 Tage Dschungelfeeling am Sandovalsee

Mit dem Motorboot geht es stilecht erst einmal eine Stunde auf dem Rio Dios de Madre in Richtung Dschungel. Auf der Fahrt sehen wir die ersten Schildkröten und Kaimane am Ufer. Die Kaimane sind nicht ganz so groß wie Alligatoren, aber 1,5m ohne Schwanz haben sie schon. Wir lernen, dass es im Fluss nur weiße Kaimane gibt und im See nur schwarze. Besonders weiß sind die Kaimane im Fluss aber zugegeben nicht.

Nach der Bootsfahrt geht es erst einmal auf eine 3km Wanderung zum See. Nach den Erzählungen von Katja und Kevin (die eine ähnliche Tour unternommen haben) gehen wir davon aus, dass der Weg sehr lang und dreckig sein wird, sind dann aber überrascht als wir nach nur kurzer Zeit schon in ein Kanu umsteigen. Auf dem See sind nur Muskelkraft betriebene Boote zugelassen. Auf dem Weg sehen wir noch die Beine einer Tarantel in ihrer Höhle, aber komplett bekommen wir sie nicht zu Gesicht. Claudia ist darüber auch gar nicht so traurig.

Mit dem Kanu fahren wir erst einmal zu unserer Lodge und nachdem diese am anderen Ende des Sees liegt ist unsere (Julians) Mithilfe beim Paddeln gefragt. Die Paddel sind aus massiven Holz und das Paddeln auch dementsprechend anstrengend. Es lohnt sich aber sehr: Wir sehen sehr viele Vögel, z.B. Uhrzeitvögel, einen Specht und einige Reiher, aber auch die ersten (schwarzen) Kaimane, Baumfledermäuse und einige Schmetterlinge.

Danach ist erst einmal Essen und Siesta angesagt und nach dem Paddeln sind wir (Julian insbesondere) darüber sehr glücklich:-) Der See ist sowieso zu Sonnenaufgang und in der Dämmerung, wenn die meisten Tiere hervorkommen, am Schönsten, und unsere Unterkunft bietet sehr leckeres Essen, frisch gepressten Saft, Hängematten mit Blick auf den See und sehr ansehnliche Hütten zum Übernachten.

Einige Zeit vor Sonnenuntergang gehen wir wieder mit dem Kanu los. Der Sonnenuntergang ist echt sehenswert und wir sehen einige Kapuzineraffen in den Baumwipfeln herumtollen. Als wir um eine kleine Insel herumfahren sind die Affen quasi direkt über uns. Wir treffen noch Ortsansässige, die als Einzige das Recht haben im See zu angeln, und bekommen einen Piranha geschenkt. Er hatte echt beeindruckend scharfe Zähne, aber am Abend in der Pfanne sah er schon deutlich weniger furchteinflößend aus (und schmeckte auch ganz lecker).

Nach Sonnenuntergang packen wir die Taschenlampen aus und suchen nach roten Reflexionen. Diese stammen von den Augen von Kaimanen und wir sehen diese überall und in allen Größen: von 10cm bis zu 2m.

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, denn wir wollen Aras beobachten gehen. Diese schlafen am See, aber fliegen früh morgens dann in andere Gebiete weiter weg. Wir gehen abseits der Wege ins Schilf und dank unseres exzellenten Guides sehen wir die Papageien schon bald in den Baumwipfeln. Zum Glück haben wir Claudia’s Kamera mit dem Superzoom dabei, denken wir uns. Leider ist es aber nur eine kurze Freude, denn die Kamera hat zu viel Sand in Huacachina abbekommen und gibt nun endgültig den Geist auf. Zum Glück haben wir zwei Kameras… Wir sehen sowohl rote als auch blau-gelbe Aras und sind von deren Größe und Farbe beeindruckt.

Danach ist erst mal wieder frühstücken und ausruhen angesagt. Eigentlich besteht die ganze Tour nur aus Tiere beobachten, essen und ausruhen, aber irgendwie strengt auf dem See alles an und wir sind froh, wenn wir wieder essen und uns ausruhen können.

Im Anschluss gehen wir auf Otterbeobachtung und auf eine kleine Wanderung auf der anderen Seite des Sees. Unser Guide erklärt uns einiges über die großen Regenwaldbäume und wir finden eine Schildkröte im Unterholz.

Der See ist für seine Riesenotter bekannt, die wohl auch gerne in Gruppen Kaimane umbringen. Es dauert ein wenig, aber nach einiger Zeit sehen wir einen der Riesenotter. Dieser kommt direkt zu uns ans Boot und verspeist dabei mehrere Fische. Nachdem wir seine Zähne sehen, ist uns auch klar, weshalb die Otter Kaimane töten können. Normalerweise jagen die Otter wohl im Familienverbund, aber es gibt einen Otter, der allein unterwegs ist. Diesen haben wir wohl zu Gesicht bekommen.

Nach Einbruch der Dunkelheit gehen wir noch zu Fuß auf Nachtwanderung. Claudia ist froh keine Tarantel zu sehen, wir sehen aber einige interessante Insekten, giftige Spinnen und auch ein Skorpion.

Am nächsten Morgen geht es dann noch einmal auf Otterjagd. Wir haben den Eindruck, dass es unseren Guide ganz schön wurmt, dass wir die Otterfamilie nicht gesehen hatten (kein Wunder, wenn die eigene Firma Giant Otter Tours heißt). Wir bekommen sie dann auch noch zu Gesicht und begleiten sie aus nächster Nähe bei ihrer Jagd über den größten Teil des Seeufers. Damit ist dann auch unser Guide sehr zufrieden und wir können uns auf den Weg zurück machen. Bevor wir allerdings die Lodge erreichen, sehen wir noch einen riesigen Kaiman. Dieser scheint sehr interessiert an uns zu sein, denn er folgt uns langsam aber sicher. Es wird uns irgendwann etwas unheimlich und dem Guide wohl auch, denn er erzählt uns, dass Kaimane locker sehr schnell 2m überwinden können, wenn sie ihren Schwanz einsetzen. Als der Kaiman nur noch wenige Meter hinter uns ist, sagt der Guide, der meine Lockversuche vorher lustig fand, dass ich doch lieber meine Hände ins Boot nehmen sollte. Am Ende hängen wir den Kaiman ab. Puh, noch mal Glück gehabt 🙂

Nach dem Frühstück treten wir dann den Heimweg an. Auf diesem sehen wir noch eine Schlange:

Wir halten auch noch auf Monkey Island an, einer Insel im Rio Dios de Madre vorbei. Die dort lebenden Affen wurden von einer Tierschutzorganisation dort hingebracht und sind sehr an Touristen gewöhnt. So sehr, dass sie direkt einer französischen Touristin den Rucksack öffnen, alles auspacken und einen Lolli stehlen. Der eine Affe hatte auch Claudia angesprungen, wir hatten auf Anraten unseres Guides zum Glück keinen Rucksack dabei und als der Affe das merkt, springt er auf die französische Touristin über. Irgendwie war es deutlich schöner die wilden Affen am Sandovalsee zu sehen.

Im Anschluss gehen wir noch bei einer lokalen Familie vorbei und bekommen das Touristenprogramm mit Tanzen, Gesichtsbemalung und Bogenschießen geboten. Wir lassen es über uns ergehen, aber so richtig war das nicht unseres.