Spottbillig bekommen wir einen Mietwagen für 4 Tage ausgeliehen. Wie immer mieten wir die unterste Wagenklasse, die wir diesmal auch bekommen. Während Julian noch etwas enttäuscht ist, dass wir diesmal gar kein Upgrade bekommen haben, versuche ich mich in dem Sportwagen (Hundai I30), der kaum Bodenfreiheit hat, einzurichten. Auf der Fahrt wird mir schnell klar, dass ich die Bodenfreiheit eines SUV doch mehr schätze. Da wir das Auto nicht mit auf die Insel nehmen dürfen, lassen wir es an der Fähre stehen.
Auf Magnetic Island angekommen, nutzen wir den Bus und fahren erst mal zum Campingplatz. Dort bauen wir schnell unser Zelt auf und nehmen dann den Bus zurück ans andere Ende der Insel um dort die Picknickbucht mit dem Bootssteg zu erkunden.
Wir bemerken Seilrollen am Strand, die, wie wir gleich danach anhand der Schilder erfahren, zum Auslegen und Einholen von Netzen zum Schutz vor Quallen gedacht sind. Falls dennoch Quallen durchkommen, steht Essig am Strand zur Verfügung, den man auftragen soll. Australien hat wohl ein relativ hohes Vorkommen an gefährlichen Quallen, die von fiesen Verbrennungen bis hin zu Herzstillstand und Bewusstlosigkeit beim Menschen ziemlichen Schaden anrichten können, weshalb auf Magnetic Island und anderswo in den Sommermonaten (Dez.-Mai) solche Netze ausgelegt werden.
Auf dem Rückweg zum Zeltplatz halten wir an der Geoffrey Bay, wo wir bei Sonnenuntergang Felsenwallabies beobachten. Diese kleinen “Minikängerus“ sind dort überall und erstaunlich zutraulich. Eine Familie schafft es sogar, dass die Wallabymama mit ihrem Baby im Beutel ihnen aus der Hand frisst. Eigentlich soll man die Tiere aber nicht füttern, da sie sonst verlernen selbst nach Nahrung zu suchen.
Danach fahren wir mit dem Bus zurück zum Zeltplatz. Da wir hier sehr viel Bus fahren, fällt uns auf, dass die Busfahrer auf Magnetic Island im Gegensatz zu denen, die wir vorher in den Blue Mountains bei Sydney oder Ayers Rock getroffen haben, sehr mürrisch sind. Schon bei der Ankunft mit der Fähre hören wir wie einer den Fahrgästen in strengem Ton zuruft, er nehme keine großen Scheine für eine 1,80 AUD Busfahrt, weshalb alle vorm Einsteigen Kleingeld raussuchen sollen. Auch in Cairns wurden wir von einem komischen Busfahrer vom Flughafen abgeholt, der uns sehr forsch über die Sicherheitsbedingungen in seinem Bus belehrte und uns am Ende am falschen Hostel absetzte (das er die ganze Zeit Partyhostel nannte, aber unseres war dann zum Glück gegenüber). Hm, vielleicht sind die Busfahrer in Queensland einfach etwas anders…
Tag 2 – Ein Koala kommt selten allein…
Wir stehen am Morgen früh auf, in der Hoffnung, Koalas auf dem Spaziergang zur Festung entdecken zu können. Koalas sind bei Sonnenauf- und -untergang wohl besonders aktiv, und werden dort häufig von den Besuchern gesichtet. Wir suchen lange, finden aber zunächst keine und entschließen uns daher den Spaziergang ohne dieses Highlight weiter zu machen. Ganz am Ende dann, wir waren schon total traurig, keine gesehen zu haben, entdecke ich 2m vom Wegesrand einen grauen Fellknäuel zusammengerollt auf dem Baum. Ein schlafender Koala, wie niedlich, denken wir, bis wir feststellen, dass dieser gar nicht alleine ist, sondern noch ein Baby umarmt. Obwohl wir uns bemühen leise zu sein, werden die beiden wach, das Kleine beginnt aufgeweckt auf der Mama umher zu turnen und beide gähnen um die Wette. Ach Gott, ist das putzig und es spielt sich nicht mal 1m über uns ab! Die beiden sind so niedlich, dass ich sie am Liebsten knuddeln würde, aber die langen Krallen und die Tatsache, dass dort ein (wenn auch bekanntlich eher träger) Bär auf dem Baum sitzt, schrecken mich ab. Etwas weiter sehen wir noch einen Koala, der allerdings bleibt eingerollt.
Wir bestaunen die Koalas so lange, dass wir die Zeit ganz aus den Augen verlieren und am Ende fast unseren Bus verpassen. Wir joggen die letzten 10 Minuten zum Bus (ok, ich jogge und Julian geht einfach nur schnell bis fast zum Schluss), der dann auch kurz nach unserer Ankunft abfährt. Puh, nochmal Glück gehabt, sonst hätten wir über eine Stunde auf den nächsten warten müssen.
Auf dem Zeltplatz angekommen, frühstücken wir erst mal und checken dann aus. Den Rest des Tages erkunden wir die Buchten auf unserer Seite der Insel. In der ersten Bucht, Alma Bay, sind wir zu Anfang ganz alleine und erst nach und nach kommen ein paar Leute an den Strand zum Baden und Schnorcheln.
Von dort führt ein niedlicher Weg zur Radical Bay und schließlich zur Horseshoe Bay, wo wir erst mal etwas zu trinken kaufen und uns am Strand ausruhen bevor wir den Rückweg mit der Fähre und anschließend dem Auto antreten. Hier noch ein paar nette Fotos von der Tierwelt von “Maggie“ Island: