Eigentlich wollten wir nur 2 Tage tauchen gehen, dann gefällt es uns aber hier so gut, dass wir 3 Tage bleiben. Da wir diesmal nicht schon im Voraus das Rückticket gekauft haben, ist diese Flexibilität möglich.
Wir sind hierher gekommenen um Mondfische zu sehen und fast hätte es auch geklappt, denn am letzten Tag sieht eine der Tauchlehrerinnen vor dem Tauchgang einen Mondfisch aus dem Wasser springen. Leider sind wir zu langsam und sehen ihn nicht mehr. Auch unter Wasser haben wir leider kein Glück, obwohl unsere Tauchlehrerin sich echt Mühe gibt und sehr tief mit uns geht. Beim letzten Tauchgamg sind wir dann sogar an einer Stelle, an der sich warmes und kaltes Wasser miteinander vermischen (was die Mondfische wohl ganz gut finden). Das sich das unterschiedlich warme Wasser dort vermischt, merkt man neben den Temperaturschwankungen vor allem daran, dass es aussieht als wäre ein Ölfilm im Wasser, denn man sieht nicht klar, obwohl die Sicht gut ist. Ich dachte erst, ich hätte was auf meiner Maske, habe mich dann aber wieder daran erinnert, was das ist. Na ja, langer Rede, kurzer Sinn: Wir haben keine Mondfische gesehen, dafür haben wir aber die kleinen Dinge im Wasser echt schätzen gelernt, insbesondere die vielen bunten, kleinen und größeren, gestreiften und gefleckten Schnecken und Flachwürmer, von denen wir auf jedem Tauchgang welche gesehen haben.
Außerdem sahen wir zum ersten Mal Seeschlangen (siehe unten) und einen Aal.
Wir freuten uns aber auch Tiere zu sehen, die wir vorher schon kannten, z.B. Muränen, einige Schildkröten und zwei Mantarochen.
Wir sind auch deshalb so begeistert von Nusa Lembongan, weil wir uns gut mit den Tauchlehrern Prashanti und Brooke verstehen. Irgendwie liegen wir mit den beiden australischen Schwestern einfach auf einer Wellenlänge und wir haben auch den Eindruck, dass Prashanti sich freut mit uns etwas längere Tauchgänge zu machen (wahrscheinlich sind im Tauchcenter doch viele Anfänger denen schneller die Luft ausgeht). Am ersten Tag schon zeigt uns Prashanti die Unterwasserfotos ihrer Schwester und wir sind sehr beeindruckt. So sehr, dass Julian schon anfängt zu recherchieren, was eine bessere Unterwasserkamera kostet. Als wir dann kurzfristig am dritten Tag doch noch tauchen wollen, sind eigentlich schon alle Plätze voll, aber Prashanti macht eine Ausnahme für uns und wir haben einen dritten schönen Tauchtag.
Die Tage auf Nusa Lembongan gefallen uns aber auch deshalb so gut, weil man vom Tauchen gegen halb zwei zurück ist und dann auch schon Mittag gegessen hat. Den ganzen Nachmittag und Abend haben wir für uns und nutzen ihn nach einer kurzen Pause zum Recherchieren und Organisieren. Das extrem schnelle und stabile Internet in unser Unterkunft erlaubt es uns sogar, unser Tablet komplett platt zu machen und alles neu zu installieren. Wir hatten seit Mitte Mai Probleme mit dem Touchpad, der Reaktionsgeschwindigkeit und dem Akku, der auch ohne Benutzung in einen halben Tag leer war. Ohne Julians zusätzliche Powerstations hätten wir es gar nicht mehr zuverlässig unterwegs nutzen können. Zuletzt auf Gili Air hatten wir bemerkt, dass, obwohl das Tablet den ganzen Tag am Strom hing, es nur noch 50% geladen war als wir es benutzen wollten. Deshalb machen wir es nun platt und hoffen, dass das etwas bringt. Und tatsächlich scheint das all unsere Probleme gelöst zu haben. Alles funktioniert wie damals als es ganz neu war. Julian vermutet, dass im Hintergrund vielleicht Bitcoins generiert wurden oder wir uns bei der Installation irgendeiner App etwas eingefangen hatten. Wir sind jedenfalls froh, dass wir jetzt wieder ein funktionstüchtiges Tablet haben. Das ist eines der wichtigsten Geräte auf unsere Reise, u.a. schreibe ich ja auch den Blog darauf 🙂
Und noch eine gute Nachricht ereilt uns, wenn auch eher unerwartet: Julian hat seinen internationalen Führerschein zugeschickt bekommen. Wir hatten damit überhaupt nicht gerechnet, da er nach der Beantragung nie etwas vom französischen Amt gehört hatte. Leider kommt der etwas spät, denn ab jetzt haben wir nicht mehr vor uns ein Auto auszuleihen.