7. Juli – Kolonialarchitektur in Malang

Hm, ich denke am Besten lässt sich unser Aufenthalt in Malang als Reinfall beschreiben. Wir hatten hier wegen der angeblich schönen Kolonialarchitektur einen Zwischenstopp eingelegt, aber was wir sahen waren maximal hier und da ein paar verfallene Häuser im holländischen Stil. Ein paar andere kleine Schmuckstücke hatte der Ort zwar (z.B. den chinesischen Tempel oder den Nachtmarkt), aber dafür hätte man hier jetzt nicht unbedingt einen Zwischenstopp einplanen müssen…

Außerdem hatten wir wirklich Pech mit unserer Unterkunft, die die schlechteste war, die wir in ganz Indonesien gebucht hatten. Es fing damit an, dass die Adresse falsch eingezeichnet und die Hausnummer inkorrekt waren (an der angegebenen Hausnummer befand sich ein verfallenes Haus ohne Fenster). Die Besitzer sprachen kein Englisch, aber zum Glück haben wir 2 Studenten getroffen, die Englisch sprachen und uns nach zwei weiteren Telefonaten und mit einem 8-minütigen Marsch zu unserer tatsächlichen Unterkunft brachten. Ohne die beiden hätten wir das nie im Leben gefunden! Dort halfen sie uns zum Glück auch noch die Bezahlung und andere “Kleinigkeiten“ zu regeln, was wegen der schlechten Organisation der Unterkunft (sie hatte am selben Tag erst eröffnet und wir waren die ersten Gäste) noch mal eine Dreiviertelstunde dauerte…

Als wir abends vorm Schlafengehen das Licht in unserem Zimmer ausmachen wollten, funktionierte auch das nicht, stattdessen flackerte es nur. Der Vermieter schob das massive Bett mühselig mit Julians Hilfe weg, eine Leiter wurde aufgestellt, die Birne rausgedreht, Problem gelöst. Nachdem zunächst das Internetpasswort falsch war, funktionierte das WLAN dann am Abend mit dem richtigen Passwort. Am nächsten Morgen ging es aber schon wieder nicht mehr; anscheinend wurde die Rechnung nicht beglichen, weshalb das Internet vom Betreiber abgestellt wurde…

Das Frühstück war leider auch schrecklich: Die Spiegeleier wurden kalt serviert und den Schokoaufstrich musste man mit dem Löffel aufs Brot schmieren. Immerhin hat der Tee geschmeckt. Wach und ausgeruht waren wir aber am Morgen nicht, denn das Licht im Flur brannte die ganze Nacht (bis Julian es irgendwann nachts ausschaltete) und wir hatten keinen Vorhang vor der Glastür zum Flur. Außerdem gab es große Lüftungsschlitze zum Wohnzimmer, die man nicht schließen konnte, so dass wir alles hörten, was sich im Wohnzimmer abspielte. Bis tief in die Nacht spielten und schrien die Kinder. Von Erholung war also keine Spur, trotz Ohrenstöpseln..

So sind wir dann am nächsten Morgen froh weiterzureisen. Einzig den Nachtmarkt in Malang haben wir sehr positiv in Erinnerung. Es gab zahlreiche Möglichkeiten für kleine Kinder dort (mit Hilfe ihrer Eltern) mit Knete und baggern zu spielen, Karrussel zu fahren, zu kegeln und zu fischen, usw. Julian hätte gerne ne Runde gebaggert oder mit Knete etwas geformt, aber wir hatten leider kein Kind dabei, das wir hätten vorschieben können 🙂 Tja, dann müssen wir wohl noch etwas warten… Frustriert davon, dass wir von den Spielsachen nichts ausprobieren dürfen, kaufen wir uns beim nächsten Alfamarkt ein Eis 🙂