Uns geht es langsam besser und wir werden wieder aktiver. Es hat sich gelohnt nach Udaipur zu fahren. Wir erkunden den See mit Wasserpalast sowie den Stadtpalast, wohl den größten Indiens. Alles sehr schön und wir verstehen warum Udaipur den Beinamen “Venedig des Ostens“ trägt. Wir belegen auch einen Kochkurs hier, während dessen wir mit sehr netten Indern (der Mutter, die den Kochkurs leitet, und ihrem Sohn, der die Emails beantwortet) in Kontakt sind. Das tut uns gut und das Essen, das wir kochen (Dhal, vegetarisches Curry, Biryani und Masalatee) ist wirklich sehr lecker. Unser persönliches Highlight ist die Zubereitung des Chapati und Naanbrotes – die man wohl zum Schluss noch einmal kurz auf die offene Flamme legt – und von Kartoffelparatha:-)
Tag: 31. Juli 2018
23.-24. Juli – Am See in der Pilgerstadt Pushkar
Nach Pushkar reisen wir mit dem Zug ins nahe gelegene Ajmer und nehmen dann ein Olataxi in den Ort. Wir reisen auch deshalb ganz gerne mit Ola und Uber, weil der Preis im Vorfeld klar ist und wir nicht handeln müssen. Mir geht es immer noch nicht so gut und ich schlafe fast 3 Stunden am Stück nach Ankunft in unserem Hostel. Julian hustet mindestens einmal pro Minute laut, aber ich kriege nichts davon mit. Auch nicht, dass er mich irgendwann mit Mückenspray einsprüht. Als ich aufwache geht es mir aber besser und wir erkunden noch ein bisschen den See im Ort. Um den See herum befinden sich zahlreiche Ghats, also Badebecken für Pilger, von denen die meisten umgekippt und komplett grün sind. An den See und auf die heilige Brücke darf man nur ohne Schuhe gehen, was wir am zweiten Tag schließlich machen, obwohl uns die Kuh- und Taubenkacke an Tag eins zunächst davon abhält.
Pushkar ist kleiner und ruhiger als die Orte an denen wir vorher waren. Die Leute hier wirken freundlicher und wir fühlen uns schlecht, dass wir mittlerweile jedes Ansprechen mit einem “Nein, danke“ abwehren, auf keinerlei Gespräche mit Fremden mehr eingehen und einfach weitergehen. Wir sind zu sehr gebrandmarkt von den Erfahrungen in Delhi, Agra und Jaipur… Julian und ich überlegen immer noch früher abzureisen und unseren Flug vorzuverlegen, aber die Umbuchungsgebühr ist uns zu hoch, also bleiben wir. Wir diskutieren auch unsere Reiseroute zu ändern, vielleicht einfach direkt nach Jaisalmer zu gehen und dort eine längere Kamelsafari zu machen, weit weg von den Menschenmassen. Doch dann treffen wir beim Falafelstand drei Argentinier, die aus Udaipur kommen, und uns sagen, dass die Stadt und die Leute sehr nett sind und, dass wir die Tour in die richtige Richtung machen, da es nach Dehli, Agra und Jaipur nur noch besser (ruhiger) werden kann. Wir schenken ihnen Glauben und fahren am Nachmittag wie geplant mit dem Zug nach Udaipur. Der ist auch diesmal pünktlich und wir kommen rechtzeitig an…
Hier noch ein Foto vom See im Pilgerort Pushkar:
20.-23. Juli – Auskurieren in der Pink City Jaipur
3 Nächte und 2 Tage verbringen wir hier. Wir haben viel vor, wollen den Stadtpalast & Co besichtigen, schaffen es aber am Ende nur an einem Nachmittag die pinke Innenstadt und das Observatorium anzuschauen. Wir sind erschöpft von der Anreise, denn unser Zug hatte fast 5 Stunden Verspätung und wir erreichen unser Hotel statt gegen Mitternacht erst morgens um 5 Uhr. Die zwei Jungs, die uns abholen, haben genauso lange wie wir am Bahnhof warten müssen… Außerdem wird Julian krank, was vermutlich der Klimaanlage im Zug geschuldet ist, unter der er 4 Stunden lang lag. Es kann aber auch an den Restaurants liegen, die oft so stark runtergekühlt sind, dass zwischen draußen und drinnen nicht selten 15 Grad liegen… Auch mir geht es Magen-Darm-technisch nicht gut und so verbringen wir den Großteil unseres Aufenthalts in Jaipur in unserem Hotel. Das ist zum Glück ziemlich toll, so dass wir uns wohl fühlen und gut zurückziehen können.
Wir sind ehrlich gesagt froh nicht raus auf die Straße zu müssen und in unserem Hotelzimmer unsere Ruhe zu haben, denn Indien ist echt anstrengend. Dauernd werden wir angesprochen und angetatscht, ständig müssen wir Tuk-Tuk-Fahrer, Händler oder Bettler auf der Straße abwehren, der Verkehr ist super hektisch und laut, in vielen Gassen riecht es unangenehm und Dreck liegt überall rum, zig Menschen passieren einen und spucken auf die Straße, bei jeder Dienstleistung wird einem ein horrender Preis genannt, den man erst stark runterhandeln muss… Ach, das alles macht einem keine Lust auf mehr und wir kommen zu dem Schluss, dass wir jetzt eigentlich abreisen würden, wenn wir könnten und dass wir nach Indien wohl nicht noch mal zurückkehren werden…
Hier noch ein paar nette Eindrücke aus der (wenn auch nicht richtig) pinken Stadt Jaipur…
…und dem königlichen Observatorium “Jantar Mantar“: