1.-4. Aug. – Ankunft in Südafrika und Erkundung von Johannesburg und Pretoria

Wir sind in Südafrika und es ist schön hier! Obwohl hier Winter herrscht, ist es für uns Europäer eher frühlingshaft, denn es ist warm und die Sonne scheint tagsüber, aber man sollte schon ein Jäckchen zum Überziehen dabei haben. Außerdem treten auch meine Allergien wieder etwas zu Tage: Die Nase läuft und ich niese öfter, so wie im Frühling.

Wir sind wieder mal in einem Land in dem Linksverkehr herrscht! Uns fällt das schon gar nicht mehr auf, da wir nun schon so sehr daran gewöhnt sind. Bis auf Kuba, Peru und Patagonien (also Chile und Argentinien), herrscht in allen anderen Ländern, die wir bisher bereist haben, Linksverkehr. Auch in denen, die noch kommen, d.h. in Botswana, Simbabwe, Sambia und Namibia. In 8 von 12 Ländern, die wir bereist haben oder vermutlich noch bereisen werden, herrscht Linksverkehr. Man könnte meinen, dass wir die Länder danach ausgesucht haben, in Wirklichkeit ist es aber nur Zufall…

Nur noch ein Monat, dann ist die Auszeit vorbei und wir müssen wieder arbeiten gehen. Wie schnell die Zeit doch vergeht… Das Gute ist, dass wir uns jetzt wieder in unserer heimatlichen Zeitzone befinden. Obwohl Johannesburg ca. 12 Flugstunden von Deutschland entfernt ist, gehen die Uhren hier gleich. Das ist gut, da wir so nach unserer Ankunft eher keinen Jetlag haben sollten…

Nach unserer Ankunft in Johannesburg organisieren wir am Abend zunächst die Safari in den Krügernationalpark. Wir sind spät dran dafür, aber wir sind, was den Start- und Endtermin angeht auch flexibel, und so klappt es am nächsten Morgen doch noch zwei Plätze für eine Safari bei einem guten Anbieter zu ergattern. Als wir dann gegen Mittag zum Sightseeing aufbrechen, wird dieses Vorhaben leider schnell durch den Streik des Öffentlichen Nahverkehrs in Johannesburg und Pretoria abgeblasen. Es fahren weder Züge noch Busse in bzw. nach Pretoria und Johannesburg, und ein Ende des Streiks ist nicht in Sicht… Nur zu Stoßzeiten, also morgens und abends, verkehren Züge und Busse, um Pendler zur Arbeit und nach Hause zu bringen. Wir stehen am nächsten Tag daher früh auf und nutzen die Stoßzeiten um uns fortzubewegen. Zwischendrin bestellen wir uns immer mal wieder ein Uber um zur nächsten Sehenswürdigkeit zu gelangen. In Pretoria sind die Attraktionen leider soweit voneinander entfernt, dass wir die Distanz nicht, wie sonst üblich, zu Fuß überbrücken können. Hier ein paar Bilder aus Pretoria, u.a. vom Botanischen Garten (wo wir auch Mittag gegessen haben) und den Regierungsgebäuden:

Den anderen Tag besichtigen wir Johannesburg mit einem Hop-on-Hop-off-Bus (Spring-auf-Spring-ab-Bus:-) Darin eingeschlossen ist eine Soweto-Tour, die der eigentliche Grund dafür ist, dass wir den Bus wählen. Außerdem bietet das Unternehmen einen kostenlosen Abhol- und Ablieferungsservice von einem Hotel in der Nähe an, was uns wegen des Streiks sehr gelegen kommt.

Soweto bedeutet South Western Townships. Sie bestehen aus 49 unterschiedlichen Bezirken, in die während der Apartheid die nicht weißen Bewohner Johannesburgs nach Hautfarbe und Ethnie getrennt umgesiedelt wurden. Die Tour ist wirklich sehr interessant und wir lernen viel. Unser Guide ist selbst in Soweto aufgewachsen und vermittelt uns auch ein paar Insiderinformationen, was typische Gesten, Abklatschrituale und Slang in Soweto angeht.

Im Anschluss besuchen wir noch das Apartheidmuseum und beschäftigen uns intensiv mit dem Thema. Das Museum hat zwei Eingänge: einen für “Weiße“ und einen für “Nicht-Weiße“. Die Eintrittskarten weisen jedem Besucher eine Hautfarbe zufällig zu und man muss dann den entsprechenden Eingang nehmen. Die ersten Minuten im Museum verbringen wir daher getrennt und der weiße Bereich ist deutlich länger, so dass die Leute im nicht-weißen Bereich automatisch denken, sie würden etwas verpassen.

Wir lernen, dass es im Apartheidsystem nicht nur “Schwarze“ und “Weiße“ gab, sondern auch “Farbige“, d.h. z.B. Kinder aus Mischehen, Asiaten oder verschiedene afrikanische Ethnien. Leider bemerken wir erst sehr spät, dass wir am Anfang in die Wanderausstellung zum 100. Geburtstag von Nelsen Mandela geraten sind – die auch sehr interessant ist (wir lernen z.B. dass Gandhi und Mandela sich gut kannten) – aber so bleibt uns am Ende nicht mal mehr eine halbe Stunde für das eigentliche Museum. Irgenwann gehen dann die Lichter aus, ein klares Zeichen, dass wir gehen sollen.

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