Heute müssen wir nun die Buckelpiste vom Camp zurück auf die Hauptstraße, die zwar immer noch nicht geteert ist, aber hoffentlich besser in Schuss ist als die Buckelpiste. Wir stellen fest, dass die andere Seite der selben Straße sich besser fahren lässt, auch, wenn es immer noch kein Spaß ist. Nach nur wenigen Minuten bemerken wir einen roten VW am Straßenrand, der auf einer Spur neben der Straße gefahren und bei der Rückkehr auf die offizielle Straße stecken geblieben ist. Wir bieten unsere Hilfe an, aber es zeigt sich schnell, dass das Auto rausgezogen werden muss, was wir mit unserem Auto nicht schaffen können. Zum Glück hält eine italienische Gruppe, die super ausgerüstet ist, und ruckizucki den VW rauszieht. Wir verabschieden uns von den zwei deutschen Mädels im VW. Später am Tag sehen wir sie winkend an uns vorbeifahren. Auch die Italiener treffen wir in Swakopmund später wieder – sie dachten immer noch, dass wir die Panne hatten (da wir auch Deutsche waren und die Ersten vor Ort)…
Swakopmund gefällt uns gut. Na ja, vielleicht auch deshalb, weil man hier schon ein bisschen das Gefühl hat, man wäre in Deutschland. Die meisten Straßen, Restaurants und Pensionen haben deutsche Namen, die Stadt mit ihren vielen Kolonialgebäuden könnte auch in Deutschland liegen, und wenn man zum Wasser geht, fühlt man sich wie auf Rügen, denn es gibt eine Seebrücke, Seemöwen und das kalte Wasser (hier der Atlantik) mit Wellen wie sie die Ostsee hat, platscht an den Brückenpfeilern hoch. Ganz wie bei uns im Norden. Dass Namibia mal eine deutsche Kolonie war, ist spätestens hier unübersehbar.
Nach einem Spaziergang durch die Stadt, auf der Seebrücke und am Strand entlang, fahren wir weiter in die Walfischbucht (Walvis Bay) in der es, laut unserem Reiseführer, schöner sein soll. Das können wir so gar nicht nachvollziehen, denn die Industriestadt hat keinen eigenen Charme und außer den Flamingos und Pelikanen gibt es hier nicht viel zu sehen. Die sind allerdings ziemlich toll:
Aus Mangel an Alternativen, putzen wir unser Auto von innen. Durch das ständige Öffnen der Fenster im Etoscha-Nationalpark ist soviel Dreck ins Auto gekommen, dass das schwarze Amaturenbrett und die Sitze eine dünne weiße Staubschicht angelegt haben. Wir fühlen uns nicht mehr wohl und wir wollen auch nicht die 70 Euro extra für die Endreinigung zahlen, die laut Vertrag für ein übermäßig stark verschmutztes Auto bei Abgabe abzudrücken sind. Wie effektiv wir doch heute wieder waren, denken wir uns am Ende des Tages…