12. Sep. – Bungeejumping, Eisbaden und Nacktschneckenalarm

Heute ist wieder ein besonders ereignisreicher Tag. Er fängt an mit einem leckeren Frühstück im Hotel (ich liebe es, wenn wir im Hotel übernachten und dort auch Frühstück essen) und einem kleinen Spaziergang am Lago Maggiore. Dann machen wir uns auf den Weg ins bezaubernde Verzascatal, in dem Julian vor vielen Jahren schon mal mit Freunden war und das er mir daher unbedingt zeigen wollte. Nach kurzer Zeit erblicken wir einen Staudamm. Er ist nicht ganz so hoch wie der, den wir vor zwei Tagen begutachtet hatten, dafür ist er aber sehr berühmt, denn James Bond ist im Film Golden Eye am Bungeeseil dieses Staudamms heruntergesprungen. Das wollen jetzt auch viele Touristen machen und es springt fast im Minutentakt einer runter. Manche mit zitternden Knien, andere mit versteinerter Miene, mal in Köppermanier, mal eher weniger grazil, aber sie machen es alle, egal wie ängstlich sie sind. Ich stehe nur daneben und mein Herz rutscht mir in die Hose. Adrenalin pur! Selber Effekt, aber kostenlos… Manche scheinen den Damm aber auch ohne Seil herunterspringen zu wollen. Für die gibt es dort ein Seelsorgetelefon, in der Hoffnung, qualifizierte Berater können sie davon abhalten…

Nach diesem kurzen Stopp fahren wir weiter hinein ins Tal. Wir wollen einen Blick auf die Verzasca, den Fluss, erhaschen, aber da sind wir nicht die einzigen und Parkplätze sind an der engen Straße echt mau. Irgendwannn erhaschen wir einen und suchen uns ein nettes Plätzchen am Fluss, quasi unseren Privatstrand. Das Wasser ist eiskalt und lange hält man es darin nicht aus, aber es macht Spaß in den Schnellen des Flusses zu schwimmen, wenn auch immer nur ein paar Meter um nicht abzutreiben. Viel zu früh ist der Spaß zu Ende, aber wir wollen weiter ins nächste Tal. Das Maggiatal mit dem Fluss Maggia ist dann leider nicht so beeiendruckend, wenn auch grundsätzlich schön…

Danach fahren wir durch den Gotthardtunnel. Dort ist meist viel Verkehr und man kann wegen der Baustelle schon mal ein paar Stunden im Stau stehen. Wir haben per Twitter verfolgt, wie lang dieser ist, und sind dann zum günstigen Zeitpunkt durchgefahren. Nur eine Stunde stockender Verkehr, das ist wirklich ok. Auf der anderen Seite angekommen, reservieren wir uns telefonisch noch einen Platz auf dem Campingplatz. Gerade noch rechtzeitig bestätigt uns der Betreiber den Platz, denn 500m weiter müssen wir auch schon von der Autobahn abfahren.

Der Campingplatz ist sehr modern und echt nett, wenn auch ziemlich voll. Es gibt sogar eine kleine ausgestattete Küche und einen Aufenthaltsraum mit Spielen. Unser Platz ist zwar etwas weit entfernt von den Waschräumen, aber das war nicht das größte Problem. Nachdem wir gekocht hatten, bemerken wir wie die erste Nacktschnecke von außen an unserem Innenzelt entlang kriecht. Ihre Schleimspur verrät, wo sie vorher war. Julian ist angeekelt als er draußen eine weitere Schnecke auf seiner Isomatte findet. Zunächst versucht er die Schnecken um unser Zelt zu entfernen, nach ca. 30 Schnecken gibt er auf. Überall sind diese Viecher und es gibt kein Entkommen. 5m weiter scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, also verlegen wir kurzerhand unser Zelt. Der Ärger hat sich gelohnt. Am nächsten Morgen klebt nur eine Nacktschnecke am Außenzelt, natürlich direkt dort, wo man den Reißverschluss aufmacht… Als wir die Zeltplatzleitung auf die Nacktschneckenplage aufmerksam machen, wissen sie schon darüber Bescheid. Auch darüber, dass nur bestimmte Zeltstellplätze davon betroffen sind. Es sei wohl eine Ausnahme in diesem Jahr, da der Sommer so heiß war, und sie seien ratlos, was sie machen sollten. Naja, sie könnten z.B. die paar Plätze, die davon betroffen sind, nicht vermieten…?! Ärgerlich, dass sie es uns bei der Buchung nicht mitgeteilt haben, dann hätten wir sicher woanders übernachtet. Vermutlich ist das auch der Grund fürs Verschweigen…Na ja, das einzig Gute ist, dass wir in Kontakt mit unseren Nachbarn kommen. Direkt neben uns übernachtet ein Schweizer Paar in einem VW California, mit denen wir uns gut unterhalten und die uns letztendlich sogar noch ihren Bully von innen zeigen.

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