19.-21. Juli: Kajakfahren auf der Soča und Sightseeing um Bovec herum

Julian wollte unbedingt einen mehrtätigen Kajakkurs auf der Soča machen, also haben wir einen 3-Tageskurs gebucht. Und der hat uns wirklich total viel Spaß gemacht! Wir lernen die Basics: wie man einen sweep stroke, forward/backward stroke oder C-stroke macht, was ein Eddy ist und wie man in ihn hinein fährt, wir lernen die Tücken der Eddyline und von aufeinandertreffenden Strömungen kennen und wie man nach dem Kentern seine Spritzdecke abzieht und auftaucht. Insbesondere ich verfeinere letztere Technik;-) Zwischen den Übungen fahren wir die Soča einfach zum Spaß runter und machen über die 3 Tage Wildwasserfahrten der Schwierigkeitsstufen I bis III.

Mir macht der Kurs unerwartet viel Spaß, obwohl Julian und Lutz (ein anderer Deutscher, der mit uns den Kurs macht) das viel besser beherrschen und auch kaum ins Wasser fallen. Meine 2 Lieblingsmomente waren als ich es als Einzige in der Gruppe geschafft habe ca. 30 Sekunden ohne einen Paddelschlag auf der Welle zwischen zwei Strömungen zu surfen, nur durchs Ausgleichen mit meinen Hüften. Der Lehrer sagte sogar, dass ich das besser gemacht hatte als er. Das war am zweiten Tag, wo ich doch einige Male reingefallen bin. Der zweite Lieblingsmoment war als ich am letzten Tag beim Reinfallen mein Boot, mich und mein Paddel ohne die Hilfe des Lehrers aus den Stromschnellen ziehen konnte und der Lehrer mich deshalb als Superwoman bezeichnet. Der weiß, wie man Leute motiviert! Julian stellt sich beim Kajaken sehr gut an und perfektioniert seine Technik, übertreibt es am zweiten Tag aber etwas und verhebt sich am Rücken, wehalb er am dritten Tag mit Schmerzen im Kajak sitzt und es nicht mehr ganz so glatt läuft wie die Tage zuvor.

Um 14 Uhr sind wir jeden Tag vom Kajakkurs zurück und erkunden an den Nachmittagen/Abenden die Region. Am ersten Tag informieren wir uns im Trentadom über den Triglavnationalpark, wandern zur Quelle der Soča (was anstrengender ist als wir dachten), fahren über den Vršičpass nach Kranskaja Gora (wo wir auch die gleichnamige Wurst essen – die Stadt erinnert mich irgendwie an Chamonix) und machen ein paar Fotostopps, u.a. am Jasna See, wo auch eine Statue von Zlatorog steht. Laut der Legende hat Zlatorog, ein Steinbock, aus Wut darüber, dass er von einem Jäger angeschossen wurde die vorher blühende Landschaft des Triglavnationalparks in eine karge Steinlandschaft verwandelt und wart nie mehr gesehen. Im Trentadom haben sie als Moral von der Geschichte darauf hingewiesen, dass der Mensch doch auf die Natur aufpassen soll, statt sie auszubeuten oder zu zerstören. Das fanden wir eigentlich ganz passend.

Am 2. Tag hat uns der Kajaklehrer ganz schön hart rangenommen. Das sagte er uns nicht nur am Tag darauf (und wir spüren es in den Knochen), nein, das bestätigt auch Julians Uhr, die doppelt so viel Aktivität verzeichnet hat als am Tag zuvor – über 500%. Deshalb schwächeln wir etwas, kochen uns im Apartment ein paar Nudeln und beschließen unsere Rundwanderung von Kobarid schon am ersten Punkt – dem Tonocovgrad – zu beenden und lieber mit dem Auto an die Napoleonbrücke ranzufahren. Den Abend verbringen wir mit der weiteren Reiseplanung, Ausruhen und dem Zusammenpacken unserer Sachen.

Auch am 3. Nachmittag sind wir nicht so aktiv wie gewöhnlich: wir setzten uns irgendwo an die Soča, schwimmen kurz darin (zumindest eine(r) von uns, denn das Wasser hat nur 10 Grad) und genießen die Natur. Ab und zu sehen wir einen Kaj akfahrer vorbei kommen. Am anderen Ufer erfrischt sich ein Fahrradfahrer wie Gott ihn schuf im Wasser. Gemütlich machen wir uns auf den Weg an den Wocheiner (Bohinj) See auf kleinen, verschlungenen Straßen, die viel Aufmerksamkeit erfordern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.