22.-23. Juli: Ausritt und Wanderung am Wocheiner See

Puh, uns steckt das Kajakfahren noch in den Knochen, dennoch machen wir uns heute auf eine kleine Wanderung ins Tal der 7 Seen, um den Triglavnationalpark noch besser kennen zu lernen. Die Wanderung ist wirklich schön, aber leider nicht so kurz wie im Reiseführer angegeben. Am Ende legen wir 20km und fast 900Hm zurück, obwohl unser Wanderführer etwas von 500Hm gesagt hatte und auch, wie sich heraus stellt, sehr optimistische Aufstiegszeiten angab. Na ja, es ist nicht das erste Mal, das wir denken, dass die Wanderungen im Wanderführer schwerer sind als beschrieben: das ging uns auch schon beim Tonocovgrad so, aber da dachten wir noch es lag am Kajakfahren morgens. Wir haben sowieso das Gefühl, dass Slowenien was Wanderungen angeht ziemlich krass ist. Als wir zur Soča-Quelle wanderten (was nur ca. 25 Minuten dauerte) mussten wir trotz des kurzen Weges am Ende an luftigen Felsen hinab ungesichert zur Quelle klettern. In Deutschland oder Frankreich wäre das eher ein Klettersteig als Wanderweg. Ich war nur in Sandalen unterwegs und hatte das total unterschätzt… Seither ziehe ich mir auch bei kurzen Stücken immer Wanderschuhe an, was sich auch jedes Mal ausgezahlt hat.

Die 7-Seen-Wanderung war ansonsten sehr schön und abwechslungsreich. Wir haben den Schwarzen und den Doppelsee gesehen, ein Reh auf dem Weg und sind durch verschiedene Landschaften gewandert, mal eher felsig, mal im Wald, mal eher Wiese und zwischendrin halt die Seen. Unterwegs treffen wir immer wieder die selben Leute, man kennt sich. Eher am Anfang der Wanderung machen wir ein kleines Päuschen und als wir unsere Salamis auspacken haben wir plötzlich einen kleinen haarigen Freund, der uns zu verstehen gibt, dass er auch gern eine hätte. Am Tagesziel angekommen, der Hütte „Koča pri Triglavskih Jezereh“, teilen wir uns ein Sauerkrautsüppchen mit einer Räucherwurst und essen danach am See unser Picknick. Dort wächst plötzlich auch total viel Schnittlauch. Abends kehren wir erschöpft in unser Apartment zurück, kochen dort Eintopf mit Hühnchen und ruhen uns aus.

Am nächsten Tag schlafen wir aus, na ja, zumindest so lange wir können, da unsere Vermieterin unsere Check-Out-Zeit von 12 auf 10 Uhr vorverlegt hat. Dann wandern wir zu den Savica-Wasserfällen und ruhen uns am See etwas aus. Dort erwärmen wir auch den Rest unseres Essens vom Vorabend, telefonieren mit Sandra und ich mache meine Hausaufgaben für meinen Genderkurs auf Russisch. Um 16 Uhr beginnen wir dann unseren 5-stündigen Ausritt oberhalb des Sees. Ich wollte unbedingt eine längeren Ausritt machen, um die Anfänger nicht dabei zu haben und gut galoppieren zu können, aber 5 Stunden waren dann vielleicht doch etwas lang. Die Aussicht von Zajamnki, dem Ort wo wir hingeritten sind, ist idyllisch und die Erfahrung mit den Pferden auch (Julian reitet das Isländerpferd Lila,ich in Sandalen unterwegs und hatte das total unterschätzt mit der blauen Decke, und ich ein  junges Pferd namens Naomi), aber die letzte Stunde zurück zur Ranch ist schon recht anstrengend. Wir sind trotzdem der Meinung, dass es sich gelohnt hat und fahren abends gut gelaunt in unsere Unterkunft nach Bohinskaja Bela wo uns der super freundliche Hausherr eincheckt.

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