24.-25. Nov.: Anreise und Erkundung Nairobis

Es ist ein langer Tag, der früh beginnt, aber es klappt alles gut mit unserem Zubringerflug nach Frankfurt, wo wir Christine und Manfred mit etwas Verspätung am Gate antreffen. Manfred wurde wohl vom Flughafenpersonal wegen seiner Medikamente als Sicherheitsrisiko eingestuft und daher extra gefilzt. Am Ende war aber, wie erwartet, alles in Ordnung.

Von Frankfurt aus fliegen wir nun zusammen bis Nairobi und sitzen auch nah beeinander. Dank Rückenwind sind wir überpünktlich, aber dann zieht sich am Flughafen alles hin. Erst ist die (einzige) Schlange für Nichtkenianer super langsam und dann stehen wir noch am Safarishop eine Weile an, um mobiles Internet zu bekommen, während Manfred und Christine beim Fahrer mit unserem Gepäck warten. Sammy, ein Bekannter meiner Kollegin, holt uns ab und fährt uns sicher ins Hotel.

Am nächten Morgen sind wir etwas platt, obwohl wir es gegen Mitternacht ins Bett geschafft haben. Den Tag lassen wir ruhig angehen, mit einem leckeren Frühstück im Hotel. Hier lernen wir ein uns unbekanntes Obst kennen: die Tamarillo (tree tomato). Sie sieht von innen und außen tatsächlich aus wie eine Tomate, schmeckt aber säuerlich und erinnert im Geschmack eher an eine Maracuja. Die Frau vom Personal erkennt sofort, dass ich mit dem Buttermesser keine Chance habe, schneidet mir die Frucht auf und klärt uns auch auf.

Nach dem Frühstück geht es zum Sheldrick Elefantenwaisenhaus. Am Vortag hatten wir tatsächlich noch eine Reservierungsbestätigung bekommen, um dann festzustellen, dass man seit Kurzem zusätzlich zur Eintrittsgebühr auch noch die Gebühr für den Nairobi Nationalpark bezahlen muss. Damit verdreifacht sich der Preis. Nach langem Hadern und Lesen der Bewertungen entscheiden wir uns aber am Ende doch dafür und sind im Nachhinein froh es gemacht zu haben. Wir kommen den Elefantenbabies so nah und können sogar einige berühren. Die harte Lederhaut mit Haaren fasst sich schon sehr besonders an und man merkt, dass die Elefanten, ob groß oder klein, hier mit viel Liebe und Hingabe aufgepeppelt werden. Der Moderator kennt den Namen und die Geschichte jedes einzelnen Elefanten sowie des Nashorns, welches wir am Anfang kennenlernen. Es entstehen ein paar nette Bilder:

Nach einer Stunde ist schon wieder alles vorbei und wir machen uns auf den Heimweg. Zunächst einmal werden unsere Schuhe noch vor Ort abgeputzt, da es dort doch ganz schön matschig war. Trotz dessen finden wir später überall im Hotelzimmer noch getrockneten Dreck, den man beim Gehen zwar ständig verliert, der aber gleichzeitig echt schwer abzukratzen geht. Da verstopft so manches Becken 😉 Auf dem Rückweg ins Hotel gibt es zunächst einen Stau. Ich weiß schon gar nicht mehr, was der Grund war, aber es versuchen alle Verkehrsteilnehmer das Hindernis zu umfahren. Dabei überschätzt sich ein Matatufahrer und stürzt mit samt seiner Passagiere in den Graben. Als wir den Kleinbus passieren krabbeln die Passierge gerade aus dem Fenster des Busses. Unser Uberfahrer meint, es wär ein normaler Tag…

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, gehen wir in einem nahegelegenen Restaurant etwas essen. Dort sitzen nur Ortsansässige, keine Touristen. Wir bestellen kleinere Portionen, es ist am Ende aber doch viel zu viel. Manfred hat seit dem Flug mit Verdauungsproblemen zu kämpfen, aber das Essen tut ihm gut. Bei unserem anschließenden Spaziergang durch die Stadt machen wir ein kleines Kaffeepäuschen im Java House, besichtigen von außen das Parlament und machen ein paar Fotos. Jedes Mal signalisiert uns jemand, dass wir nicht fotografieren sollen. Irgendwann sehen wir keine Verbotsschilder mehr und machen doch ein paar Fotos. Dann aber kommt plötzlich eine Frau aus dem Gebäude, verlangt, dass wir ihr alle Fotos zeigen, und am Ende muss Christine all ihre Fotos vom Parlement löschen. Wir hatten zwar im Vorfeld gelesen, dass man in Kenia keine Fotos von Regierungs- oder militärischen Gebäuden machen soll, aber doch nicht erwartet, dass das so strikt umgesetzt wird…

Bevor es dunkel wird, schaffen wir es noch auf den Massaimarkt. Ich kaufe dort auch eine Decke. Man wird immer wieder von den Verkäufern angesprochen, aber die Leute sind freundlich. Um den Markt herum treiben sich aber auch besonders viele Bettler herum. Immer wieder werden wir von kleinen Kindern oder Frauen mit kleinen Kindern angebettelt, dass wir ihnen etwas zu essen oder Geld geben sollen, und dabei zum Teil minutenlang verfolgt. Das ist auf die Dauer ganz schön anstrengend. Und dann noch das Gedränge auf den Straßen, der Linksverkehr und generelle Trubel…Am Ende sind wir froh, wieder zurück im Hotel zu sein und zu verschnaufen.

Am Abend lassen wir den Tag im Carnivorenrestaurant ausklingen. Christine und Manfred schlemmen à la Carte. Julian und ich probieren als Teil eines All you can eat Buffets Krokodil (hmm, lecker) und den zu den Innereien zählenden Ochsenhoden (gewöhnungsbedürftig). Außerdem gibt es andere gegrillte Leckereien wie Rindfleisch, Lamm, Fisch, Hähnchen und Co. mit der jeweils abgestimmten Soße dazu.

Der erste Tag war schon ziemlich ereignisreich und wir haben viele Eindrücke gewonnen, nicht zuletzt auf underen Streifzügen per Uber oder zu Fuß durch die Stadt. Es ist hektisch in Nairobi, ich glaube, so viel kann man sagen, aber die Leute sind auch sehr nett und das Flair der Stadt gefällt uns. Wir freuen uns auf die kommenden Tage.