Wir haben den Tag freigenommen, nicht nur den Morgen, denn wir dachten, dass wir viel zu aufgeregt sein würden um danach wieder an die Arbeit zu gehen – und so war es dann auch. Unsere Gedanken drehten sich nach der Schlüsselübergabe nur ums Haus und wir sind überglücklich dass es jetzt uns gehört!
Es war nett an dem Morgen noch einmal das Haus zu besichtigen und mit den Besitzern zu plaudern bevor wir es kauften. In Frankreich gilt „gekauft wie gesehen“, deshalb hat Julian vor dem Notartermin noch mal alles kontrolliert. Dass die Heizkörper warm werden, das Warmwasser funktioniert, die Garage und Schränke soweit leer sind, der Pool Ok ist, etc. Ich habe mich total gut mit Angie unterhalten (so wie auch schon am Wochenende zuvor als die Beiden uns alles rund ums Haus erklärt haben). Sie fragte ganz am Anfang, ob ich eine ihrer deutschen Kolleginnen kenne und ich sagte ja. Dann fragte sie, ob ich eine andere deutsche Kollegin kenne und ich sagte wieder ja. Wir tauschten ein paar Details aus und als ich auch die dritte Kollegin kannte, winkten ihr Ehemann und Julian ab und sagten, dass sie jetzt mal die Heizung anschauen gehen. Angie und ich unterhielten uns derweil fleißig weiter über die Leuten, die wir beide kennen.
Dann ging es zum Notar und nach einer guten Stunde war alles erledigt. Während wir uns freuten, hatten die Vorbesitzer doch ein paar feuchte Augen, denn sie haben so viele schöne Erinnerungen an ihre Zeit im Haus. Nach dem offiziellen Akt, wir wussten noch gar nicht wie uns geschah, legte der Vorbesitzer uns dann plötzlich einen riesigen Haufen Schlüssel auf den Tisch und sagte: Hier, das sind jetzt eure! Hausschlüssel, Garagen- und Poolschlüssel, Toröffner, Müllchips, etc. – und das alles in mehrfacher Ausführung. Julian verstaute sie souverän und sicher bevor wir uns verabredeten und freudestrahlend nach Hause spazierten.
Nach einem Siegesdöner fuhren wir in Haus und ich hatte ein breites Lächeln im Gesicht, als ich zum ersten Mal unser Tor öffnete und unsere Haustür aufschloss in UNSEREM Haus. Wir machten auch ein schnelles erstes Foto, als Erinnerung. Danach widmeten wir uns unserer Hauptaufgabe: Das Leerrohr für das Glasfaserkabel zu finden, was uns letztens leider daran hinderte schon Internet zu haben. Dafür mussten wir, dem Kabel in der Wand folgend, den Putz abschlagen, Stück für Stück, was gar nicht so einfach war. Irgendwann am Wochenende hatten wir es dann auch komplett freigelegt und konnten einen neuen Termin zum Verlegen des Kabels buchen.