26.-27. Juli: Zu Besuch in der Hauptstadt Sloweniens

Unser Aufenthalt in Maribor bleibt kurz. Eigentlich wollen wir heute früh noch in die Weinberge, aber irgendwie vergessen wir das in unserem gemütlichen Trott und wollen dann nicht noch mal umdrehen. Ich freue mich, dass wir nun endlich nach Ljubljana fahren, oder besser nach Laibach, wie die Hauptstadt Sloweniens auf deutsch heißt. Als ich 2016 für die Arbeit im Sommer in Laibach war, fand ich das Flair der Stadt so schön, dass ich Julian seither öfter gesagt habe, dass wir hier mal zusammen herkommen müssen, vielleicht für ein verlängertes Wochenende oder so. Nun endlich hat es geklappt.

In Ljubljana angekommen, müssen wir zunächst ein bisschen am Parkplatz anstehen bevor wir einen Platz bekommen. In den 3 Stunden bis zum Check-in, schauen wir uns die Unibib (von außen) an, laufen über den Kongressplatz und besuchen das Museum der Illusionen. Letzteres ist wirklich gut gemacht und wir lösen die meisten Rätsel ohne zusätzliche Hinweise. Besonders witzig ist unser Versuch die Punkte eines Sterns, den wir nur über einen Spiegel sehen, miteinander zu verbinden. Ständig lotst unser Gehirn uns in die falsche Richtung und auch nach mehreren Korrekturversuchen scheinen wir es nicht hinzukriegen in die entgegengesetzte Richtung zu zeichnen. Obwohl man in dem Museum Fotos machen darf, sind viele der Illusionen nicht so gut einzufangen. Ein paar gute Fotos haben wir aber dennoch machen können:

Vorne Fische, im Spiegelbild Schmetterlinge
Vorne runde Kreise, im Spiegelbild Quadrate
Punkte 5-13: Claudias Versuch/ Julian mit dem Rest

Bei unserem Mittagessen im Studentenviertel (es gibt Spinatsuppe, Salat und Chickenwings mit Kartoffelecken) sind die Portionen genau richtig für uns und wir haben zum ersten Mal nicht das Gefühl uns den Magen vollzuschlagen, was vielleicht daran liegt, dass wir uns das Essen teilen. Danach geht es zu unserer Unterkunft, dem Babor Palace, der ziemlich edel und antik eingerichtet ist. Wir fühlen uns gleich wohl und erkunden nach einer Pause zunächst die Burg der Stadt. Die ca. 75 Hm vom Flussufer überwinden wir zu Fuß und sind in Windeseile oben. Während unseres Besuchs lernen wir, dass die Burg im Verlauf der Zeit neben ihrer ursprünglichen Bedeutung sehr unterschiedlich genutzt wurde, u.a. als Gefängnis (aus dem Erasmus von Lueger es schaffte als Einziger auszubrechen), von Napoleon als Lazarett und nun als Museum und auch für Kulturveranstaltungen. Wir erklimmen während unseres Besuchs auch den Turm, entdecken das Burgmuseum und schauen einen kurzen Film über die Burg an (sogar auf Deutsch, da niemand anderes im Saal ist – dies ist nach dem Filmscreening im Trentadom schon die zweite Privatvorstellung, die wir genießen). Bevor wir wieder hinunter in die Stadt begeben, trinken wir etwas in der Bar mit Aussicht auf die Stadt. Dann bummeln wir am Flussufer zurück in unser Apartment, machen uns den Rest des Sauerkrauts und der Wurst warm, die wir am Vortag auf der Alm eingesteckt haben, und gehen abends in Ljubljana etwas trinken. Unsere Apartment liegt sehr zentral und Bars und Restaurants finden sich gleich um die Ecke.

Für den zweiten Tag haben wir geplant uns Fahrräder auszuleihen und damit die Umgebung zu erkunden. Gesagt, getan. Wir wählen BicikLJ, registrieren uns online und leihen dann Fahrräder an den verschiedenen Standpunkten in der Stadt aus bzw. geben sie zurück. Die erste Stunde ist kostenlos und wir stellen nach der ersten Benutzung fest, dass die Fahrräder keine Gangschaltung haben, sind also froh am Ende nur kurze Strecken zurückzulegen, die auch kostenlos bleiben. Zu allem Überfluss regnet es auch noch etwas, aber das macht uns nichts. Wir schlendern durch den Tivoli-Park, wo wir einen kleinen Lehrpfad absolvieren und Entchen füttern. Danach fahren wir mit neuen Fahrrädern zum Markt, essen dort eine kleine Portion Fisch und kaufen etwas Obst und Gemüse, die wir dann wenig später bei einer kleinen Pause in unserem Apartment essen. Zwischendrin shoppen wir auch noch ein bisschen: Julian kauft sich eine neue Wanderhose und pinke Shorts, die ihm wirklich sehr gut stehen; ich kaufe ein paar Souvenirs. Die kleine Pause am Nachmittag passt uns gut, da es wieder stärker regnet und ich auch noch Hausaufgaben für meinen Genderkurs auf Russisch erledigen muss. Abends raffen wir uns dann wieder auf, gehen etwas Kleines beim Wokrestaurant essen und nehmen dann die Standseilbahn auf die Burg um dort abends einen Film anzuschauen. Auf dem Weg dorthin hören wir unser Hochzeitslied (River flows in you von Jiruma), das zwei Musiker auf der Geige spielen. Wir bleiben stehen und schwelgen in Erinnerungen. Am Einlass für den Film werden wir zum ersten Mal gefragt, ob wir geimpft, genesen oder getestet sind und nur mit einem entsprechenden Nachweis durchgelassen. Wir finden das super und zeigen alles vor. Endlich hat sich das frühe Impfen mal gelohnt. In der Therme Snovik, wo auf der Webseite auch stand, dass man nur mit einem solchen Nachweis reinkommt, hatte uns niemand kontrolliert. Der Film „The Assistant“ hat uns zwar gefallen, aber auch ganz schön deprimiert. Die Atmosphäre auf dem Burghof war aber großartig.

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