Nun haben wir uns doch entschieden noch kurz nach Varadero zu gehen. Der steinige Strand in Playa Giron hat uns nicht überzeugt, daher wollen wir in Varadero noch 2 Tage Badeurlaub machen. Für einen Badeurlaub ist es hier wirklich schön. Wir mieten uns nicht in eines der All-inclusive Resorts ein, sondern bleiben wieder in einer der Privatunterkünfte, die sich im Stadtzentrum befinden. Am ersten Abend finden wir nur eine Unterkunft für eine Nacht, die ist auch eigentlich viel zu groß für uns, aber wir bekommen sie für 20 CUC ohne Frühstück, da es schon sehr spät ist. Das ist soviel wie wir in allen anderen Unterkünften bezahlt haben, aber keine davon war so schick. Frühstück essen wir im Hotel Delfinos nebenan zum Standardpreis von 5 CUC pro Person. Dort gibt es sogar Pancakes zum Frühstück und wir haben von allem ein bisschen mehr Auswahl als sonst, deshalb essen wir am nächsten Tag auch dort. Unsere Unterkunft für die 2. Nacht ist nur eine Straße weiter.
Das Schweizer Pärchen, mit dem wir essen waren, sehen wir hier nicht mehr. Dazu ist Varadero zu weitläufig, denn es erstreckt sich über 20 km. Wir lernen aber auch in Varadero wieder eine sehr nette und offene Schweizerin kennen, die Südamerika bereist. Wir verbringen zunächst den Tag am Strand gemeinsam und gehen zum Abschied noch zusammen essen.
Tag der Arbeiter – Viva el 1. Mayo
Am Morgen werden wir zunächst um 6 Uhr von der lauten Musik unseres Nachbarn (oder so) geweckt, der damit die ganze Straße beglückt. Unfassbar, denken wir uns und schlafen mit unseren Ohrenstöpseln weiter bis 8 Uhr. Auf dem Weg zum Frühstück im Hotel am Ende der Straße bemerken wir dann den Straßenumzug zum 1. Mai, dem internationalen Tag der Arbeit. Wir hatten vermutet, dass wir von den Feierlichkeiten in dem Ferienort gar nichts mitbekommen werden, aber da haben wir uns wohl komplett getäuscht: Ganz Varadero scheint – gruppiert nach Firmenzugehörigkeit – auf der Straße aufzumarschieren und politische Botschaften im Sinne der Revolution (und natürlich der Partei) zur Schau zu stellen. Wir sind beeindruckt und der große persönliche Aufwand jedes Teilnehmers lässt uns denken, dass die Leute hinter den politischen Ansichten der Führung stehen. Ob das wirklich so ist oder ob es einfach opportun oder notwendige ist, wir werden es nicht herausfinden. Wir konnten in ganz Kuba auch nur einmal einen Einblick bekommen wie Kubaner die Politik sehen: In Playa Giron meinte ein Kubaner, dass ihm der Trubel zum Jahrestag der Invasion in der Schweinebucht (19.April) zu viel ist und er dann meist wegfährt. Wir glauben zu verstehen, was er damit andeutet. Wir stehen eine ganze Weile noch an der Straße in Varadero und schauen dem Treiben zu. Es scheint kein Ende zu nehmen, aber irgendwann gehen wir dann frühstücken.
Tolle Fotos vom sehr bunten Treiben zum 1. Mai. Es ist interessant zu lesen und ich habe meinen Horizont ein Stückchen erweitert zum Leben und zur Landschaft auf Kuba.
Das Foto von der Strandlandschaft ist wirklich beeindruckend.
Es freut mich, dass ihr nette Leute trefft. Euch so lachen zu sehn ist sehr schön.