7. Mai – Flug über die Nascalinien, Langeweile und Nachtbus nach Arequipa

Am Morgen nehmen wir den Bus nach Nasca um dort die mysteriösen Nascalinien zu bestaunen. Um dies sinnvoll zu tun, muss man eigentlich einen Rundflug machen, denn von dem Aussichtsturm aus, den man von Land aus besuchen kann, sieht man nur einen Bruchteil der Linien. Dennoch hatten wir etwas mit uns gehadert einen Rundflug zu buchen. Nicht, wegen des Preises, sondern weil die Flüge in der Vergangenheit nicht unfallfrei abgelaufen sind: Zwischen 2008 und 2010 gab es mehrere Zwischenfälle, u.a. Notlandungen und Abstürze. 2010 sind bei zwei Abstürzen sogar ca. 13 Menschen bei einem Absturz gestorben. Seither wurden die Sicherheitsmaßnahmen und Preise für Flüge erhöht, so dass die regelmäßig vorgeschriebenen Wartungen finanziert und durchgeführt werden können. Seit 2010 ist es auch zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr gekommen, was gut ist. Dennoch hatten wir Bedenken und im Reiseführer stand, dass man sich seine Fluggesellschaft gut aussuchen sollte… Als wir am Busterminal ankommen gibt uns ein Mitarbeiter von Cruz del Sur noch den Tipp an den Geiern am Ausgang vorbeizugehen und den Flug direkt in einem Büro der Fluggesellschaft zu buchen. Julian hatte auch gelesen, dass manchmal Leute auf der Straße mit einer guten Airline und dem Originallogo werben und, wenn man dann bezahlt hat und am Flughafen ankommt feststellt, dass einen eine ganz andere Fluggesellschaft transportiert. Markenschutz scheint hier von manchen nicht so Ernst genommen zu werden.

Nach eingehender Recherche entscheiden wir uns für AeroParacas, gehen in das Büro der Fluggesellschaft und buchen für 80 USD pro Person den Rundflug. Alles ist sehr professionell, sowohl im Büro als auch während des Flugs. Zusammen mit einem anderen Pärchen werden wir zum Flughafen gebracht, dort checken wir wie für einen internationalen Flug ein (außer, dass wir hier auch noch gewogen werden), müssen durch eine Sicherheitskontrolle und warten dann bis unser Pilot und Copilot uns abholen.

Zu sechst fliegen wir los und bekommen vom Copiloten einige der faszinierendsten Nascalinien gezeigt (siehe unten z.B. “Der Astronaut“, “Die Hände“ und “Der Kondor“). Nett ist auch, dass das kleine Flugzeug die Linien jedes Mal sowohl von links als auch von rechts anfliegt, so dass jeder ein gutes Foto machen kann.

Der ca. 30-minütige Rundflug ist wirklich schön und man kann die Linien wirklich gut erkennen. Man wird bei dem Flug aber auch echt ganz schön durchgeschüttelt und wir verstehen nun, warum im Reiseführer stand, dass man eher ein leichtes Frühstück einnehmen sollte:-) Julian und ich vertragen den Flug ganz gut, aber das Pärchen vor uns leidet etwas, bekommt dann aber vom Copiloten ein in Alkohol getränktes Wattebäuschchen gereicht, an dem sie regelmäßig schnuppern. Das scheint den Körper zu beruhigen und den Brechreiz erfolgreich zu unterdrücken. Julian hatte gelesen, dass sich tendenziell mehr Menschen bei den Nachmittagsflügen (wie unserem) übergeben wegen der stärkeren Winde.

Ein Gedanke zu „7. Mai – Flug über die Nascalinien, Langeweile und Nachtbus nach Arequipa“

  1. Das hört sich ja wieder sehr interessant und spannend an. Liebe Claudia, du hast das wieder mal sehr eindrücklich beschrieben. Es macht mir/uns immer sehr viel Freude an eurem Abenteuer teilhaben zu können.

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