Tag 1 – Anreise nach (kurz vor) Sossusvlei
Oh Gott, war das eine Straße! 8 Stunden (mit Pausen) sind wir heute unterwegs um 270 km zurückzulegen. Es dauert einfach ewig und wir müssen wegen der schlechten Straßen einmal pro Stunde den Fahrer wechseln. Das Auto wird gerüttelt und geschüttelt, es schlittert und wir sind viel am Gegenlenken. Das Fahren ist einfach nur anstrengend und wir hoffen, die lange und schwierige Anfahrt lohnt sich. Immerhin kommen wir rechtzeitig in unserem Camp an und genießen noch die Sonne…und ich schreibe mal wieder fleißig am Blog:
Einen Vorgeschmack auf das, was uns in Sossusvlei erwartet, bekommen wir schon durch die Anreise, die uns direkt durch die Namibwüste führt. Sand, Savanne und Felslandschaften wechseln sich ab. Es ist sehr trocken und die Sonne brennt einem heiß aufs Haupt. Wir trinken viel, um nicht zu dehydrieren. Irgendwann kommen wir auch am Tropic of Capricorn (dt.: Wendekreis des Steinbocks) vorbei. Es ist der südlichste Breitenkreis, an dem die Mittagssonne noch im Zenit steht, auch, wenn das nur zur Sommersonnenwende (auf der Südhalbkugel) bzw. zur Wintersonnenwende (in Europa) der Fall ist.
Tag 2 – Sossusvlei und Rückreise Richtung Windhoek
Da in den umliegenden Camps nichts mehr frei war, müssen wir am nächsten Tag noch ca. 50 km extra machen, um zum Parkeingang zu kommen. Das bedeutet eine weitere gute Stunde Fahrt, dann, am Parkeingang, ist die Straße plötzlich asphaltiert. Das freut uns sehr, denn vom Parkeingang bis Sossusvlei sind es weitere 60 km und das lässt sich auf Asphalt doch deutlich angenehmer und schneller erreichen.
In Sossusvlei angekommen, müssen wir unser Auto am 2×4 Parkplatz stehen lassen, da die dahinterliegende Straße so weichen Sand führt, dass man nur mit einem 4×4 dort langfahren darf. Am Parkplatz werden Transfers für die ca. 4,5 km lange Strecke (einfach) angeboten, aber wir entscheiden uns (zumindest eine Richtung) zu laufen und das lohnt sich auch. Wie wir später bemerken hätten wir auch gar nicht mehr genug Bargeld gehabt um uns den Transfer von 12 Euro p.P. (für Hin und Rück zusammen) zu leisten, deshalb fragen wir auf dem Rückweg zwei Leute in einem Privatauto, ob sie uns mitnehmen können. Es sind zwei Deutsche – er ist Psychiater, sie Psychotherapeutin – und sie sind so freundlich uns mitzunehmen. Dass die Fahrt aber so abenteuerlich wird, hätten wir nicht gedacht. Den 4×4 da durch zu manövrieren erfordert schon ganz schön Geschick und dass auch der Fahrer etwas angestrengt ist, zeigt sich am seinem Stressschwitzen, u.a. als wir einmal fast einen Baum streifen. Ach, aber die beiden sind sehr nett und wir unterhalten uns auf der kurzen Fahrt gut 🙂
Sossusvlei an sich ist landschaftlich und farblich wunderschön. Ein sattes Rot der Düne, ein volles Weiß des ausgetrockneten Sees und ein dazu perfekt abgestimmtes Blau des Himmels vereinen sich hier zu einem eindrucksvollen Fotomotiv. Wir lassen hier mal die Fotos sprechen, da Bilder mehr als 1000 Worte sagen:
Danach fahren wir über Maltahöhe bis nach Mariental, wo wir noch kurzfristig einen Campingplatz gefunden haben. Auch, wenn diese Route 200 km Umweg bedeutete, so sind wir am Abend doch runter von den Schotterstraßen – ab Maltahöhe kommt nur noch Asphalt – und wir haben in Mariental auch wieder Internetempfang. Da wir ein paar Sachen zu erledigen hatten, war das schon gut so. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Reifenpanne haben oder das Auto kaputt geht, ist deutlich geringer auf Teerstraßen.