14.-17. April – Mit dem Mietwagen nach Feuerland

Wir wollen Chile und Argentinien auf eigene Faust erkunden, deshalb entscheiden wir uns einen Mietwagen auszuleihen. Und wir bekommen ein gutes Angebot für einen Wagen, den wir auf Island auch schon in der engeren Auswahl hatten: den Allrounder Suzuki Jimny. Hier vor und nach unserer Reise durch Feuerland zu sehen 🙂

Tag 1 – Punta Arenas nach Porvenir

Wir fahren ans Ende der Welt, bestätigt uns ein Schild auf dem Weg nach Feuerland.

Obwohl zwischen Punta Arenas und Porvenir nur ca. 30 km Luftlinie liegen, sind wir ca. 5h mit dem Auto und der Fähre bei Punta Delgada dorthin unterwegs. Auf der Fähre essen wir ein leckeres Hotdog.

Auf dem Weg sehen wir viele Guanacos (lamaähnliche Tiere) und Straußen, von letzteren haben wir leider kein Bild.

Tag 2 – Von Porvenir über den Pinguinpark nach Rio Grande

Heute sehen wir so ca. 40 Königspinguine beim Besuch im Pinguinpark Rey. Dieser schützt die Pinguinkolonie, die wohl die südlichste außerhalb der Antarktis ist und sich hier vor 11 Jahren angesiedelt hat. Königspinguine können echt groß werden und sind gut zu erkennen. Die kleinen braunen Pinguine sind die Jungen, die erst wenige Monate alt sind.

Danach geht es weiter nach San Sebastian, wo wir mit unserem Mietwagen die Grenze nach Argentinien überqueren. Wieder 2 Stempel mehr. Ich muss langsam aufpassen, dass die Seiten in meinem Pass noch für den Rest der Reise ausreichen, denn der ist schon 9 Jahre alt und hat nicht mehr viel frei. Ich gebe den Grenzbeamten mittlerweile Hinweise, wo sie doch bitte die Stempel hinsetzen sollen, wenn es ginge, was sie immer sehr freundlich annehmen.

Die Straßen am heutigen Tag sind wirklich schlecht und da Julian keinen internationalen Führerschein mehr bekommen hat, fahre nur ich, so dass ich ganz schön müde bin als wir endlich in Rio Grande ankommen.

Tag 3 – Erkunden der Region um Rio Grande

Wir hatten anfangs noch mit dem Gedanken gespielt nach Ushuaia runter zu fahren, aber ich habe genug von den Schotterstraßen und so erkunden wir die Region. Die Straßen um Rio Grande sind nämlich betoniert. Die Sehenswürdigkeiten hier sind allerdings nicht so der Hit, aber wir besuchen immerhin eine Schaafsfarm, sehen einen Fuchs, spazieren am Strand entlang und – unser persönliches Highlight des Tages – erkunden ein Schiffswrack bei Ebbe, das sonst im Wasser liegt.

Tag 4 – Rückfahrt nach Punta Arenas und Besuch beim Zahnarzt

Der Tag vergeht schnell und ist wenig spektakulär. Einmal bangen wir um unseren Tank und beschließen umzukehren, da die nächste Tankstelle 30 km hinter uns die einzige ist, die wir vielleicht noch erreichen können. Die Reserve war fast alle und der Tankbalken blinkte die letzten 4 km, doch wir schaffen es noch gerade so. Puh, Glück gehabt!Auf der Hauptstraße kommt uns irgendwann eine riesengroße Schafsherde entgegen, die die Weiterfahrt für kurze Zeit unmöglich macht. Witzig. In Punta Arenas angekommen, checken wir in unser Hostel ein, geben das Auto zurück und gehen dann zu einer Zahnklinik um die Ecke. Ich hatte vor 2 Tagen beim Essen eines Karamellbonbons einen Teil meiner Füllung verloren und bevorzuge es diese in Chile statt in Kuba reparieren zu lassen. Wir haben Glück, ich komme gleich ran und Google translate hilft beim Kommunizieren mit der Zahnärztin. Wieder einmal Glück gehabt…

10.-12. April – Abenteuer im Nationalpark Torres del Paine

Wir waren uns bis zum Schluss nicht sicher, ob es wirklich klappen würde, denn wer denkt, die Wanderungen im Nationalpark wären eine Herausforderung, der hat noch nicht versucht eine Unterkunft im Nationalpark Torres del Paine zu buchen. Es gibt 3 verschiedene Anbieter, jeder mit einer eigenen Webseite, die nur eines gemeinsam haben: sie funktionieren nicht. Der Name des Nationalparks scheint Programm zu sein, denn Paine erinnert an das englische Wort “Pain“, was “Schmerz“ bedeutet, auch wenn der eigentliche Name damit nichts zu tun hat (Paine ist ein altes indigenes Wort und heißt wohl. “blau“). Zum Glück ist einer von uns geduldig und so hat Julian es am Vorabend noch mit mit viel Probieren und Hin und Her geschafft uns 2 Übernachtungen im Zelt vorzubuchen – das ist nämlich Pflicht bevor man den Nationalpark betritt. Die Mühe hat sich aber wirklich gelohnt, stellen wir im Nachhinein fest.

Tag 1 – Anreise und Wanderung ins französische Zeltlager (Camp Frances)

Mit dem Bus geht es in den Nationalpark, von dort setzen wir mir dem Katamaran über zum Anfangspunkt unsere Wanderung. Heute stehen nur ca. 3,5h wandern an. Mit dem Zelt, Schlafsack, Wasser, der Isomatte, den Lebensmitteln, etc. trägt jeder von uns mindestens 14kg, Julian eher ein paar Kilo mehr 🙂

Das Wetter ist nicht top, aber auch nicht richtig schlecht. Der Wetterbericht wird wie folgt angegeben:

Tag 2 – Wanderung zum Mirador Britanico und dem Refugio Grande Paine

Da mich seit der langen Wanderung im Nationalpark Knieschmerzen plagen, geht Julian nach ca. 1h gemeinsamer Wanderung allein zum Mirador Britanico weiter. Ich gehe langsam zurück und erwarte 2-3h auf Julian zu warten. Der allerdings ist schneller als der Wind auf den Aussichtspunkt und wieder zurück, so dass ich ungläubig nach Beweisfotos frage. Er hat wirklich schöne Fotos gemacht. Und es liegt sogar Schnee weiter oben.

Danach gehen wir ins Camp Paine Grande, wo wir unser Zelt aufschlagen. Wieder sind wir vom Luxus des Camps überrascht, denn auch hier gibt es heiße Duschen (die wir heute auch in Anspruch nehmen, um uns nach dem Regenmarsch aufzuwärmen), einen Minimarkt und sogar einen Essensraum, in dem es gut warm ist. Dort bereiten wir Pasta mit dem Gaskocher zu, heute mal mit Champignon- statt mit Tomatensoße:-)

Heute Nacht soll es windig werden. Wir sichern unser Zelt daher gut und legen zusätzlich Steine auf die Plane ums Zelt, aber es hilft alles nichts: Der Wind weht die Steine runter, irgendwann wird es so laut, dass Julian nachts aus dem Schlafsack steigt und erneut die Steine auf die Zeltplane legt. Wir überstehen die Nacht, aber sind am nächsten Morgen nicht ausgeruht.

Tag 3 – Wanderung zum Mirador Grey und zum Refugium Grey (der schönste Tag)

Die Uhr schlägt 10 Uhr als wir uns endlich auf den Weg zum Gletscher machen. So spät sind wir wirklich noch nie zum Wandern los gekommen, aber die unruhige Nacht steckt uns in den Knochen. Die Wanderung beginnt anstrengend, denn wir kämpfen gegen den Wind, der uns immer noch unermüdlich um die Ohren schweift. Am Nachmittag wird es deutlich angenehmer und die Sonne kommt auch raus. Die Wanderung ist wunderschön und wir sehen Einiges von der Tierwelt des Parks, sogar Kondore.

6. April – Weiter geht es nach El Chalten in den Nationalpark Los Glaciares (jetzt von Norden her)

Hier wollen wir ein paar Tage wandern gehen. Wir entscheiden uns für 2 Tageswanderungen von El Chalten aus und wollen für die Wanderung Vorräte einkaufen, aber das ist gar nicht so einfach: Ich würde ja gerne was kaufen, aber an Obst und Gemüse gibt es fast nichts. Keine Mohrrüben oder Bananen…Auch Salami oder Selter gibt es nicht. Das Brot ist schon alle…Das Wort Mangelwirtschaft erklärt sich mir gerade anschaulich. Wir gehen also in noch einen anderen Supermarkt, aber auch dort sieht es nicht viel besser aus. Brot bekommen wir schließlich in der Bäckerei.

5.-6. April – Auf geht’s nach El Calafate und zum Perito Moreno Gletscher

Voll bepackt machen wir uns auf den Weg nach El Calafate:

Die Reisezeit nutzen wir um unsere Patagonienreise weiter zu planen. Im Gegenteil zu unseren sonstigen Urlauben, wo normalerweise jeder Tag durchgeplant ist, hatten wir vor der Abreise keine Zeit mehr alles im Detail zu planen und ggf. zu reservieren. Wir buchen nun erst mal einen Tagesausflug zum Perito Moreno Gletscher: