Als wir uns am Vortag mit dem Schweizer an der Brätlistelle unterhalten haben, empfiehlt dieser uns einen Ausflug an den Elsigensee. Da unser Wanderpass auch diesen Lift abdeckt und sich der See nach unserer Recherche als hübsch und gut erreichbar herausstellt, unternehmen wir heute einen Ausflug dorthin. Wir sind leider mit einer größeren Gruppe in der Gondel gewesen, die uns zunächst auch noch eine Weile folgt, bis wir dann auf unseren eher einsamen Wanderweg abzweigen. Dieser führt uns statt auf Asphalt durch die Natur zum See, was uns viel besser gefällt. Zum Glück scheint die Gruppe auch ein anderes Ziel gehabt zu haben, denn wir treffen sie dort nicht wieder, obwohl wir dort eine ganze Weile verbringen. Es ist zwar nicht mehr sehr viel Wasser im See, aber es reicht um die Füße zu baden. Da das Wasser sehr kalt ist, die perfekte Kneippkur und sehr gut gegen Wassereinlagerungen in den Beinen. Während ich das kühle Nass genieße, zähmt Julian indessen Schmetterlinge, die immer wieder auf ihm landen.




Irgendwann machen wir uns dann auf den Rückweg, kaufen noch ein Souvenir (Goldmelissensirup) für eine Freunddin, die unseren Kräutergarten zu Hause gießt, und entscheiden dann spontan noch zum Brandsee um die Ecke zu gehen. Der sieht von weitem aus wie ein kleiner Badesee mit Freibadcharakter, aber mitten in den Alpen, aus. Wir kriegen zunächst auch den Eindruck wir müssten Eintritt zum sogenannten Alpenstrand bezahlen, das ist dann aber gar nicht so. Wir umrunden ihn den kleinen See von 7m Tiefe und Julian sichert uns ein Plätzchen auf einer Bank im Schatten. Nach der knalligen Sonne am Elsigensee, tut das gut und wir machen hier gleich unsere Mittagspause.

Irgendwann kommt ein Fahrradfahrer vorbei, der sich neben uns niederlässt und mit dem wir ins Gespräch kommen. Er wohnt in der Region und scheint mit seinen 69 Jahren topfit zu sein. Er empfiehlt uns für den letzten Tag ins Kandertal zu fahren und dort den Oeschinensee zu besuchen, der laut ihm der schönste See der Schweiz sein soll. Leider ist das nicht in unserem Wanderpass eingeschlossen, aber da wir diesen vermutlich eh morgen nicht mehr nutzen können, ist das nicht so schlimm. Wir reservieren den Lift noch vor Ort, während der Schweizer gerade schwimmen geht, und machen uns danach auf den Rückweg. Auf dem Weg ins Hotel halten wir noch einmal in Adelboden an, fahren mit dem Lift auf den Höchstberg und dann noch einmal auf den Sillerenbühl. Eigentlich nur für den Ausblick und ein Eis. Wieder im Tal angekommen schauen wir, ob man die Adelbodner Mineralquelle besuchen kann, die direkt neben der Liftstation liegt, aber das scheint nur ein Werk zu sein, ohne Besucherzentrum oder ähnlichem.
Den Abend lassen wir dann wieder bei einem frühen Abendessen im Ort ausklingen. Diesmal essen wir Griechisch und Kalbschnitzel im Zentrum von Adelboden. Um 19:30 Uhr fängt dann der F1 Film mit Brad Pitt an, den wir im Kino schauen. Da der Fußballclub von Adelboden spät dran ist, fängt der Film etwas später an, aber das stört uns nicht weiter. Der Film ist ganz cool und es ist schön seit langem mal wieder einen Film auf Deutsch im Kino zu schauen.
Am nächsten Tag checken wir morgens aus und fahren zum Oeschinensee. Dieser ist ganz schön überlaufen, vor allem am Wochenende, daher war es auch so wichtig am Vortag den Lift zu reservieren. Wir ergattern gerade noch einen Parkplatz, haben dann aber Probleme zu bezahlen, da wir kein Bargeld mehr haben. Am Ende müssen wir per App mit einer Servicegebühr etwas mehr bezahlen, aber da wir später länger bleiben als geplant, können wir die Parkzeit einfach online verlängern. Als wir am Ende des Tages sehen, wieviel Leute wieder mal ein Knöllchen bekommen haben, sind wir ganz froh darüber, dass wir über die App bezahlt haben und keines haben.



Der Oeschinensee ist wirklich schön. Wir verbringen dort viel Zeit, Julian geht sogar 2 Mal baden, während ich meine Füßchen bade. Wir versuche auch erst noch eine Wanderung, entscheiden uns dann aber nach kurzer Zeit umzudrehen wegen der steilen Passagen mit Rollsplitt, die beim Runterlaufen die Ausrutschgefahr unnötig erhöhen. So kurz vor dem Ende der Schwangerschaft, die ja bisher problemlos verlief, wollen wir das nicht riskieren.
Nach dem Besuch des Sees machen wir noch einen Abstecher zu der längsten Hängebrücke der Schweiz: Hostalden. Es ist eine private Brücke, die aber öffentlich genutzt werden kann und unter der Woche den Kindern auch den Weg zur Schule verkürzt. Wir haben Glück und bekommen einen der wenigen Parkplätze vor der Brücke, laufen dann rüber, essen ein Eis und trinken eine Cola auf der anderen Seite bevor wir uns auf dem Rückweg nach Genf machen. Wir sind etwas traurig, dass der Urlaub schon vorbei ist. Er war ganz anders als das was wir sonst immer planen, hauptsächlich viel entzerrter, aber wir konnten uns dennoch gut erholen und haben tolle Eindrücke gewonnen. Ich hätte auch noch eine Woche länger bleiben können…




































































































